Geschäftsbericht 2023

Inhaltsverzeichnis VORWORT DES VORSTANDS IM PORTRÄT Grundlagen des Bayerischen Versorgungsverbands Gesellschaftliche Verantwortung Beratung, Unterstützung und Zusammenarbeit LAGEBERICHT Im Profil Überblick über das Geschäftsjahr Geschäftsverlauf Risikobericht Chancen- und Prognosebericht JAHRESABSCHLUSS Bilanz zum 31. Dezember 2023 Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar 2023 bis 31. Dezember 2023 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Erläuterungen zur Bilanz Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung Sonstige Angaben Organe und Gremien Verwaltungsrat Bayerische Versorgungskammer Kammerrat BERICHT DES VERWALTUNGSRATS Tätigkeit des Verwaltungsrats Beschluss über Lagebericht und Jahresabschluss sowie Entlastung der Geschäftsführung DAS GESCHÄFTSJAHR 2023 AUF EINEN BLICK INHALT ◼ 6 10 10 12 17 22 22 24 27 46 54 56 56 58 60 68 73 78 80 80 82 84 92 92 93 96 2 | 3

Axel Uttenreuther Stefan Müller André Heimrich Liebe Leserinnen und Leser, das Jahr 2023 war außergewöhnlich – geprägt von schlechten Nachrichten und Unsicherheiten. Neben einer hohen Inflation und steigenden Zinsen sorgten vor allem die geopolitischen Spannungen für eine hohe Belastung der deutschen Wirtschaft. Um die vielfältigen Herausfor- derungen meistern zu können, spielt Resilienz eine immer wichtigere Rolle. Die Kapitalanlagestrategie des Bayerischen Versor- gungsverbands basiert seit langem auf einer breiten Diversifizierung – Resilienz sowie Wissen, Kompetenz und langjährige Erfahrung gehören zu unserer DNA. Und so konnten wir für unsere Mitglieder und deren Ange- meldeten sowie unsere Versorgungsempfängerinnen und -empfänger auch unter schwierigen Bedingungen wieder ein solides Ergebnis erzielen. Unsere Strategie ist und bleibt auf Langfristigkeit ausgelegt: Es ist für uns Anspruch und Ansporn zugleich, in turbulenten Zeiten den Bayerischen Versorgungsverband zukunftssicher zu steuern. schon damals sehr weitsichtig dafür entschieden, eine starke Umlagegemeinschaft zu bilden. Durch sie werden die Pensionslasten verlässlich und nachhaltig finanziert. Durch sein stabiles Finanzierungssystem sichert der Bay- erische Versorgungsverband seine Mitglieder nunmehr seit über 100 Jahren gegen unvorhergesehene finanzielle Belastungen ab. Für Resilienz gegenüber außergewöhn- lichen Entwicklungen sorgt die Schwankungsrückstel- lung. Sie wuchs im letzten Jahr auf knapp 1,4 Mrd. € an. Trotz enormer Schwankungen an den Finanzmärkten, die kurzfristige Anpassungen notwendig machten, konnte die Nettoverzinsung der Kapitalanlagen stabil gehalten werden. Sie betrug erneut 3,1 %. Das ist ein sehr gutes Ergebnis. Erfolgreich verlief auch die Aufnahme des neuen Ser- vicemitglieds Stadt Würzburg, dessen Mitgliedschaft am 1. Januar 2023 begann. Nach sorgfältigen Vorarbeiten konnte die Auszahlung der Versorgungsleistungen an die 760 neuen Versorgungsfälle pünktlich und fehlerfrei aufgenommen werden. Sie verläuft seitdem reibungslos. Auch in schweren Zeiten können positive Entwicklungen ihren Anfang nehmen. Das zeigt schon die über 100-jähri- ge Historie des Bayerischen Versorgungsverbandes. Auch im Gründungsjahr – 1916 – standen Politik und Gesell- schaft vor riesigen Herausforderungen, welche die heuti- gen noch bei weitem überstiegen haben. Um die Mitglie- der nicht mit Pensionslasten zu überfordern, hat man sich Einen wichtigen Meilenstein erreichten wir im Jahr 2023 bei der Digitalisierung der Mitgliederkommunikation. Wir haben zwei Hauptfunktionen des Mitglieder-Portals – die digitale Anmeldung und die digitale Versorgungsfallan- zeige – verbessert. Neu hinzu kam im Juli 2023 der digitale Werdegang, der bei der Anmeldung automatisch erzeugt wird.

VORWORT ◼ DES VORSTANDS Christine Draws Dr. Christian Ebersperger Zum Ende des Jahres waren fast 100 % der Versorgungs- empfängerinnen und -empfänger in unserem Mitglie- derportal angemeldet – ein fantastischer Wert! Damit können wir nach und nach immer mehr Aktivitäten der Mitgliederkommunikation vollständig in das Mitglieder- portal verlagern. Bei den Anlagen zum Umlagebescheid hat dies schon sehr gut funktioniert. Weitere Schritte werden folgen. Die BVK Beamtenversorgung wirkt aktiv daran mit, die Zukunftsfähigkeit weiter zu stärken. In vertrauensvoller Zusammenarbeit mit den Selbstverwaltungsgremien, mit unseren engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbei- tern und der guten Begleitung durch unsere Aufsicht wird uns diese Aufgabe auch weiterhin mit Entschlossenheit und Augenmaß gelingen. Wir möchten Sie nun einladen, sich auf den folgenden Seiten ein konkretes Bild von den Ergebnissen 2023 und der Entwicklung des Bayerischen Versorgungsverbands zu machen. Mit freundlichen Grüßen Ihre Axel Uttenreuther Vorsitzender des Vorstands Stefan Müller stellvertretender Vorsitzender des Vorstands André Heimrich Christine Draws Mitglied des Vorstands Mitglied des Vorstands Dr. Christian Ebersperger Mitglied des Vorstands 6 | 7

Grundlagen des Bayerischen Versorgungsverbands AUFGABE VERWALTUNG Der Bayerische Versorgungsverband ist eine nach dem Solidarprinzip ausgerichtete Umlagegemeinschaft. Als solche übernimmt er die Aufgabe, die Aufwendun- gen seiner Mitglieder für die beamtenrechtlichen Ver- sorgungsleistungen im Umlageverfahren auszugleichen. Diese Verteilung der Versorgungslasten auf die Gesamt- heit der Mitglieder schützt jedes einzelne Mitglied vor Zufallsschwankungen der Versorgungslast. So trägt der Bayerische Versorgungsverband dazu bei, die Haushalts- belastungen seiner Mitglieder zu verstetigen und eine bessere Kalkulierbarkeit zu ermöglichen. Zudem erbringt der Bayerische Versorgungsverband Dienstleistungen, die mit dieser Aufgabe in Zusammen- hang stehen. Diese umfassen insbesondere die Berech- nung und Auszahlung der Versorgungsbezüge an die Ver- sorgungsberechtigten und die Beratung der Mitglieder in den Belangen des Versorgungsrechts. Der Bayerische Versorgungsverband kann gegen Erstat- tung der Verwaltungskosten Dienstleistungen nach Maß- gabe der Satzung oder aufgrund eines öffentlich-recht- lichen Vertrags auch für Nichtmitglieder erbringen (Servicemitgliedschaft). Der Bayerische Versorgungsverband ist eine rechtsfähi- ge Anstalt des öffentlichen Rechts mit Selbstverwaltung, die auf der Grundlage der Gegenseitigkeit ausschließlich gemeinnützig tätig ist. Ihr Sitz ist München. Organe des Bayerischen Versorgungsverbands sind der Verwaltungsrat und die Bayerische Versorgungskammer. Der Verwaltungsrat beschließt insbesondere über die Richtlinien der Versorgungspolitik, die Satzung, den Jah- resabschluss einschließlich der Entlastung der Geschäfts- führung, die Anpassung von Versorgungsanrechten, die Wirtschaftsplanung sowie die Bildung von Ausschüssen und überwacht die Geschäftsführung. Die Bayerische Versorgungskammer ist organisations- rechtlich eine staatliche Oberbehörde und wird von einem Vorstand geleitet. Als gemeinsames Geschäftsführungs- und Vertretungsorgan des Bayerischen Versorgungsver- bands sowie elf weiterer Versorgungseinrichtungen ist sie in diese eingegliedert und unterliegt insoweit keinen staatlichen Weisungen. Den Verwaltungsaufwand einschließlich der Personal- kosten bestreiten die Versorgungseinrichtungen verur- sachungsgerecht aus ihren Mitteln.

IM PORTRÄT ◼ AUFSICHT Der Bayerische Versorgungsverband steht unter der Rechts- und Versicherungsaufsicht des Bayerischen Staatsministeriums des Innern, für Sport und Integration. 10 | 11 Der bei der Versorgungskammer gebildete Kammerrat besteht aus 16 Vertreterinnen und Vertretern, die von den Verwaltungsrätinnen und Verwaltungsräten bzw. den Mitgliedern der Landesausschüsse der von der Baye- rischen Versorgungskammer verwalteten Versorgungs- einrichtungen (außer Versorgungsanstalt der bevoll- mächtigten Bezirksschornsteinfeger) benannt werden, darunter auch Vertreterinnen und Vertreter des Bayeri- schen Versorgungsverbands. In gemeinsamen Geschäfts- führungsangelegenheiten der Versorgungseinrichtungen wirkt der Kammerrat ebenso beratend mit wie bei der Bestellung des Vorstands sowie der Besetzung von Lei- tungsfunktionen der Zentralbereiche der Bayerischen Versorgungskammer. RECHTSGRUNDLAGEN Die Rechtsgrundlagen des Bayerischen Versorgungsver- bands sind ■ das Gesetz über das öffentliche Versorgungswesen (VersoG), ■ die Verordnung zur Durchführung des Gesetzes über das öffentliche Versorgungswesen (DVVersoG), ■ die Satzung des Bayerischen Versorgungsverbands.

Gesellschaftliche Verantwortung Die Bayerische Versorgungskammer ist das gemeinsame Geschäftsführungs- und Vertretungsorgan des Bayeri- schen Versorgungsverbands sowie elf weiterer Versor- gungseinrichtungen. Sie führt als öffentlich-rechtliche Versorgungsgruppe die Geschäfte der Versorgungs- einrichtungen im organisatorischen, sächlichen und personellen Verwaltungsverbund. Mit insgesamt rund 2,6 Mio. Versicherten sowie Rentenempfängerinnen und -empfängern, ca. 101 Mrd. € Kapitalanlagen und 1.523 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern trägt die Bayerische Versorgungskammer eine große gesellschaftliche Verant- wortung ■ gegenüber den Versicherten und deren Arbeitgebern, ■ als bedeutende Kapitalmarktteilnehmerin ■ und als Arbeitgeberin. NACHHALTIGKEIT Nachhaltigkeit bedeutet für die Bayerische Versorgungs- kammer, den Mitgliedern und Versicherten ihrer Versor- gungseinrichtungen jederzeit eine sichere und rentable Altersversorgung zu gewährleisten. Dafür braucht es eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Selbstverwaltungsgremien ihrer Versorgungseinrichtun- gen. Aber auch die Vernetzung mit anderen Versorgungs- einrichtungen in gemeinsamen Verbänden, der stete Blick auf die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedin- gungen und insbesondere kompetente und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind hier Grundvoraus- setzungen. Vor allem aber muss die Bayerische Versor- gungskammer die eingezahlten Beiträge der Versicherten und die Umlagen der Mitglieder rentabel und sicher zu- gleich an den Kapitalmärkten anlegen. Mit der Unterzeichnung der Prinzipien für verantwort- liches Investieren (UNPRI) als erster Altersversorger in Deutschland nimmt die Bayerische Versorgungskammer auch in der Kapitalanlage eine Vorreiterrolle ein. Ziel ist, Risiken und Chancen in der Kapitalanlage im Zusammen- hang mit ESG-Themen in vollem Umfang zu erfassen. Das ist ein langfristiger Prozess, der aber notwendig ist, um auf lange Sicht eine stabile und im Wortsinne gute Wert- schöpfung zu erreichen. Durch die Unterzeichnung verpflichtet sich die Bayerische Versorgungskammer, soweit mit der treuhänderischen Verantwortung vereinbar, zu Folgendem: ■ Wir werden ESG-Themen in die Analyse- und Entschei- dungsprozesse im Investmentbereich einbeziehen. ■ Wir werden aktive Anteilseigner sein und ESG-Themen in unserer Investitionspolitik und -praxis berücksich- tigen. ■ Wir werden Unternehmen und Körperschaften, in die wir investieren, zu einer angemessenen Offenlegung in Bezug auf ESG-Themen anhalten. ■ Wir werden die Akzeptanz und die Umsetzung der Prinzipien in der Investmentbranche vorantreiben. ■ Wir werden zusammenarbeiten, um unsere Wirksam- keit bei der Umsetzung der Prinzipien zu steigern. ■ Wir werden über unsere Aktivitäten und Fortschritte bei der Umsetzung der Prinzipien Bericht erstatten.

IM PORTRÄT ◼ Der Beitritt zur Net-Zero Asset Owner Alliance ist ein wei- terer wichtiger Meilenstein. Die Bayerische Versorgungs- kammer wurde im Sommer 2021 als erster Altersversor- ger in Deutschland Teil eines Netzwerkes der weltweit größten Kapitalanleger, welche die CO₂-Emissionen ih- rer Anlageportfolios bis 2050 auf netto null reduzieren wollen. 2022 hat die Bayerische Versorgungskammer ihre Zwischenziele bis 2025 veröffentlicht, wobei in den Hauptanlageklassen eine Emissionsreduktion um 22 % erzielt werden soll. Als erster Altersversorger in Deutschland ist die Bay- erische Versorgungskammer zudem 2023 der ESG Data Convergence Initiative (EDCI) beigetreten, um die branchenweite Zusammenarbeit bei standardisierten ESG-Metriken im Bereich Private Equity zu fördern. Um das Thema Nachhaltigkeit auf die nächste Ebene zu heben, wurde 2022 das Beratungsprojekt ESG-Evolu- tion gestartet und im April 2023 abgeschlossen. Durch externe Unterstützung wurden die Themen Sustainable Finance (u. a. Regulatorik und Status quo in der Kapital- anlage), Sustainable Organization (fachliche und organi- satorische Weiterentwicklung) und Sustainable Brand (interne und externe Kommunikation) beleuchtet. Aus dem Beratungsprojekt wurden Handlungsempfehlungen definiert, die intern mit den einzelnen Abteilungen auf Machbarkeit und Umsetzbarkeit diskutiert wurden und in den nächsten Geschäftsjahren umgesetzt werden. Nachhaltigkeit bedeutet für die Bayerische Versorgungs- kammer nicht zuletzt auch eine verantwortungsvolle Unternehmensführung, die mit ihren wichtigsten Res- sourcen, nämlich ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbei- tern, den Mitgliedern und Versicherten der Versorgungs- einrichtungen und ihren Geschäftspartnern fair und mit Weitblick umgeht. Hierzu wurde 2021 erstmals ein inter- ner Nachhaltigkeitsbericht in Anlehnung an die GRI-Stan- dards (Global Reporting Initiative) angefertigt, um den aktuellen Stand der Nachhaltigkeit auf Unternehmens- ebene aufzuzeigen und fortan konsequent zu verbessern. Ihre wesentlichen Handlungsfelder sieht die Bayerische Versorgungskammer dort, wo sie am meisten bewirken kann. Dazu zählt ihre ■ Verantwortung als große Investorin an den Kapital- märkten – weltweit ■ verantwortungsvolle Unternehmensführung ■ Verantwortung gegenüber Mitarbeiterinnen und Mit- arbeitern Verantwortung als große Investorin an den Kapitalmärkten – weltweit Lange Zeit galten Umwelt-, Sozial- und Governance-Kri- terien (sog. ESG-Kriterien (Environmental, Social und Corporate Governance)) als nicht finanzmarktrelevante Faktoren und spielten eine untergeordnete Rolle in Un- ternehmens- und Kapitalanlagestrategien. Mittlerwei- le steht die Notwendigkeit der Berücksichtigung von ESG-Kriterien außer Frage, da ihre Missachtung ein Risiko für die Reputation bedeuten kann. Die Beachtung und transparente Kommunikation dieser ESG-Faktoren, die den Kern eines nachhaltigen Wirtschaftens beinhalten, 12 | 13

können hingegen einen wirtschaftlichen Vorteil bedeu- ten. Die von der Bayerischen Versorgungskammer gesetzlich vertretenen Versorgungseinrichtungen sind zusammen eine der größten Kapitalsammelstellen in Europa und da- mit in der besonderen Verantwortung, der Nachhaltigkeit in der Kapitalanlage noch stärker als bisher Beachtung zu schenken. Gerade in Krisen zeigte sich, dass Missverhält- nisse von kurzfristigen Anreizen und langfristiger Ent- wicklung gravierende Auswirkungen haben können. Für die Versorgungseinrichtungen ist eine langfristig stabile Kapitalanlage von zentraler Bedeutung. Die Bayerische Versorgungskammer ist daher der Über- zeugung, dass die Verfolgung einer nachhaltigen Anla- gepolitik langfristig den Interessen und dem Wohl der Mitglieder und Versicherten dient. Die Prinzipien für verantwortliches Investieren (UNPRI) beinhalten im Einzelnen, dass die Versorgungseinrichtun- gen bzw. die Kapitalanlageverwaltungsgesellschaft des Masterfonds ■ im Investmentbereich in die Analyse- und Entschei- dungsprozesse ESG-Themen einbeziehen, z. B. über Fragebogen und Briefings bei der Managerauswahl; ■ aktiver Treuhänder sein werden und ESG-Themen in ihrer Politik und in der Praxis als Aktionär berücksich- tigen, z. B. über die Wahrnehmung der Stimmrechte. Hier betreibt die Kapitalanlageverwaltungsgesell- schaft zielgerichtet über ihren Partner, Columbia Threadneedle Investments, wirksames Engagement bei den Firmen, in die sie investiert. Die Ergebnisse werden quartalsweise dokumentiert und veröffent- licht; ■ von den Gesellschaften, in welche sie investieren, eine angemessene Offenlegung von ESG-Themen fordern, z. B. im Rahmen des laufenden Monitorings, bei regel- mäßigen Managersitzungen sowie über die Darlegung von ESG-Ratings und Zertifizierungen (z. B. GRESB, Leed u. a.); ■ in der Investmentbranche die Akzeptanz und die Um- setzung dieser Grundsätze vorantreiben; ■ mit den anderen Unterzeichnenden der UNPRI zusam- menarbeiten, um ihre Wirksamkeit bei der Umsetzung dieser Grundsätze zu steigern und ■ über ihre Aktivitäten und ihre Fortschritte bei der An- wendung der Grundsätze Bericht erstatten, so z. B. im Rahmen des UNPRI-Reportings, auf der Homepage, bei Workshops und im Rahmen von Nachhaltigkeitsforen. Der Beitritt zur Net-Zero Asset Owner Alliance bildet fortan die Grundlage der Klimastrategie und zeigt, dass die Bayerische Versorgungskammer ihre Verantwortung an den Kapitalmärkten wahrnimmt. Das heißt, dass ihr heutiges Handeln nicht zulasten der Zukunft stattfin- den darf. Der Umgang mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen muss so gestaltet werden, dass diese auch nachfolgenden Generationen zur Verfügung stehen. Aus ökologischer Sicht bedeutet dies eine aktive Gestaltung und Abwendung von nicht nachhaltigen Ansätzen im Res- sourcenverbrauch, der Umweltnutzung und bei sozialen Standards, um den Weg für umweltverträglichere Alter- nativen zu ebnen. Die Net-Zero Asset Owner Alliance wurde auf dem UN-Klimagipfel in New York 2019 gegründet und ge- meinsam mit der Finanzinitiative des Umweltpro- gramms der Vereinten Nationen, den Principles for Res- ponsible Investment, dem WWF, Global Optimism sowie zwölf Pensionsfonds und Versicherern aus der ganzen Welt aufgebaut. Um den Klimawandel zu bekämpfen, wollen Asset Owner weltweit mit ihren Anlagestrategi- en dazu beitragen, die Erderwärmung gemäß dem Pari- ser Klimaabkommen auf höchstens 1,5 Grad Celsius zu

IM PORTRÄT ◼ begrenzen. Daher verpflichten sich die Mitglieder, die CO₂-Emissionen ihrer Anlageportfolios bis Mitte des Jahrhunderts nach dem Stand der Wissenschaft auf netto null zu reduzieren. Insgesamt gehören dem Zu- sammenschluss über 80 institutionelle Großinvestoren an. Sie verwalten zusammen ein Vermögen von 11 Bio. US-Dollar (Stand 2023). Grundsätzliche Überzeugungen der Anlagephilo- sophie, wie die breite Diversifikation der Investments, werden nicht wesentlich beeinflusst. Vor diesem Hinter- grund ist die Bayerische Versorgungskammer sicher, dass die stärkere Berücksichtigung der Nachhaltigkeit in der Kapitalanlage sich langfristig positiv auf die Performance auswirken wird. Sie ist der Ansicht, dass das Einfordern der Integration von ESG-Kriterien in der Regel zu einer besseren Qualität der Akteure und Investitionen führt. Durch die Beobachtung der ESG-Kriterien erhält sie ein weiteres Analysewerkzeug, welches mehr Transparenz über ihre Partner und Investitionen verschafft. Daraus gewonnene Erkenntnisse können zur Ermittlung von Chancen und Risiken bei der Investitionsentscheidung eingesetzt werden. Verantwortungsvolle Unternehmensführung Fast jede Unternehmensentscheidung hat Auswirkun- gen auf die Umwelt und die Menschen innerhalb und außerhalb des Unternehmens. Mit Umwelt ist die phy- sische Umwelt im engeren Sinne ebenso wie das gesell- schaftliche Umfeld, in dem eine Organisation handelt, gemeint. Für die Bayerische Versorgungskammer steht als Geschäftsführung vor allem die rechtmäßige, versi- cherten- bzw. mitgliederorientierte Umsetzung ihres Ver- sorgungsauftrags im Fokus – von seiner Ausgestaltung in vertrauensvoller Zusammenarbeit mit ihren Gremien bis hin zur Unterstützung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitar- beiter, damit sie ihre Fähigkeiten bestmöglich entfalten können. Das Vertrauen ihrer Versicherten, Mitglieder und Be- schäftigten ist eine ganz wesentliche Voraussetzung für eine erfolgreiche Arbeit. Ein entgegenkommender, serviceorientierter Umgang im externen, wie auch im internen Miteinander fördert nicht nur das Vertrauen, sondern auch die Solidarität. Mit einem 2017 gemeinsam entwickelten Leitbild, das auf fünf Kernwerten und Ver- haltensgrundsätzen basiert, verpflichten sich Vorstand, Führungskräfte und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf ein rechtskonformes, verlässliches und kundenorien- tiertes Verhalten. Dieser Wertekanon bindet die Mitarbeiterinnen und Mit- arbeiter an die gewissenhafte Einhaltung aller rechtlichen Regelungen. Auf die Einhaltung von Regeln und Gesetzen wird sowohl in den operativ zuständigen Organisations- einheiten als auch durch spezifische Organisationseinhei- ten und Beauftragte geachtet. Dazu zählen insbesondere die Rechtsabteilung, der Datenschutzbeauftragte und das Compliance Management. Das Compliance Management wirkt durch organisatori- sche Vorkehrungen in der Bayerischen Versorgungskam- mer auf die Einhaltung der rechtlichen, aufsichtsbehörd- lichen und innerbetrieblichen Bestimmungen hin. Diese Vorkehrungen beinhalten präventive Maßnahmen, wie z. B. Aufklärung, Informa tion und Schulung von Beschäf- tigten, sowie Kontrollmaßnahmen zur Aufdeckung von Regelverletzungen. Ziel ist die Schaffung einer nachhalti- gen Compliance-Kultur. Verantwortung gegenüber Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Altersversorgung ist eine Aufgabe von Menschen für Menschen. Und erfolgreiche Arbeit ist nur mit gut aus- gebildeten, motivierten und leistungsfähigen Mitarbei- terinnen und Mitarbeitern zu erreichen. Die Bayerische Versorgungskammer setzt als Geschäftsführung für ei- 14 | 15

nen langfristigen beruflichen Erfolg auf eine gute Aus- bildung und den Erhalt und Ausbau von Qualifikationen. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und für die Führungskräfte steht ein umfangreiches Seminar- und Weiterbildungsprogramm zur Verfügung. Mittel- und längerfristige Personalentwicklungskonzepte sind daher ein Grundanspruch. Gerade in Zeiten schnell voranschrei- tender Digitalisierung geht es nicht nur um Weiterqua- lifizierung, sondern auch um Umqualifizierung, um alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Methoden und Fachtrainings auf die neue Arbeitswelt vorzubereiten. Die Bayerische Versorgungskammer bietet derzeit 1.523 Menschen sichere Arbeitsplätze im öffentlichen Dienst und setzt sich zum Ziel, diese so attraktiv wie möglich zu gestalten. Nach der ab 1. November 2020 gültigen Dienstvereinbarung „Flexible Arbeit“ können bis zu 50 % und unter weiteren Voraussetzungen 75 % der regelmäßigen, monatlichen, individuellen Arbeitszeit flexibel gearbeitet werden – soweit alle notwendigen Voraussetzungen vorliegen. Als verantwortungsbewusste Arbeitgeberin eröffnet die Bayerische Versorgungskammer nicht nur Mitarbei- terinnen und Mitarbeitern mit Behinderung (aktuell ca. 8 % des Personalbestands) eine berufliche Perspektive, sondern sie schafft auch Ausbildungsplätze für junge Menschen. Das Thema Nachwuchs überlässt die Bayerische Versor- gungskammer nicht dem Zufall. Sie bildet Verwaltungs- fachangestellte, Immobilienkaufleute und Kaufleute für Büromanagement aus. Dabei eröffnet sie ihren Auszubil- denden die Option, nach einem erfolgreichen Abschluss in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen zu werden. Für ihren akademischen Nachwuchs bietet sie zwei Duale Stu- diengänge in Kooperation mit namhaften Hochschulen an, u. a. einen Dualen Studiengang Wirtschaftsinformatik in Kooperation mit der Hochschule München, um auch im IT-Bereich Studierende frühzeitig an die Bayerische Versorgungskammer zu binden. Die Bayerische Versorgungskammer verfolgt seit vielen Jahren eine familienorientierte Personalpolitik. Sie för- dert daher aktiv die Vereinbarkeit von Familie und Beruf mit zahlreichen Maßnahmen. 33 % der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten in Teilzeit und sind so in der Lage, ihren familiären Verpflichtungen, wie der Kinder- betreuung oder der Pflege älterer Familienangehöriger, besser nachzukommen. Mit der im Jahr 2009 erfolgten Zertifizierung der familienorientierten Personalpolitik im Rahmen des Audits berufundfamilie® setzt die Bay- erische Versorgungskammer auch für die Zukunft ein bewusstes Zeichen. Vielfalt, Toleranz, Fairness und Wertschätzung in der Ar- beitswelt sind für die Bayerische Versorgungskammer als öffentlich-rechtlicher Arbeitgeber zentrale Werte. Um dies auch nach außen zu dokumentieren, hat sie die Char- ta der Vielfalt unterzeichnet und sich dazu verpflichtet, ein von Vorurteilen hinsichtlich Geschlecht, Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion, Behinderung, Alter oder sexueller Orientierung freies Arbeitsumfeld zu gewähr- leisten.

IM PORTRÄT ◼ Beratung, Unterstützung und Zusammenarbeit Der Bayerische Versorgungsverband zählt 1.939 Umla- ge-Mitglieder, deren Spannbreite von der Großstadt bis hin zum ländlichen Zweckverband reichen. Hinzu kom- men noch 81 Service-Mitglieder, die sich darauf verlassen, dass ihre Versorgungsempfänger von der BVK Beamten- versorgung kompetent und zuverlässig betreut werden. Insgesamt erhalten über 17.000 Leistungsbezieher von uns Versorgungsleistungen. Den rund 16.000 angemel- deten Dienstkräften seiner Mitglieder steht der Bayeri- sche Versorgungsverband mit Information und Beratung jederzeit zur Seite. dem Key Account Management. Insbesondere persön- liche Beratungen bei den Mitgliedern sowie Gespräche bei verschiedenen Veranstaltungen der kommunalen Verbände nutzen wir häufig für den direkten Austausch. Im Jahr 2023 konnte nach dem vollständigen Ende der Corona-Pandemie die Zahl der in Präsenz durchgeführten Gespräche und Beratungen mit Vertretern unserer Mit- glieder wieder deutlich gesteigert werden. Das Bedürfnis nach persönlichem Austausch ist bei unseren Mitgliedern ungebrochen hoch. Für seine Kunden erbringt der Bayerische Versorgungs- verband somit täglich eine ganze Palette von unter- schiedlichen Dienstleistungen. Beispiele hierfür sind die Beratung der Dienstherren in allen Belangen des Versor- gungsrechts, die Vorausberechnung von Versorgungsbe- zügen oder die Beantwortung von Fragen der Leistungs- bezieher. Unsere übergeordnete Richtschnur dafür ist, dass die Serviceleistungen der BVK Beamtenversorgung allen, die sie in Anspruch nehmen, einen spürbaren Nut- zen bringen sollen. KONTINUIERLICHE KONTAKTPFLEGE Auch die besten digitalen Kommunikationswege können das persönliche Gespräch nicht vollständig ersetzen. Da- her unterhalten wir zu den bayerischen Landräten, Bür- germeistern und kommunalen Entscheidungsträgern einen engen Kontakt. Einen wichtigen Beitrag hierzu leistet unser Beratungsservice in Zusammenarbeit mit AUFTRITT AUF DER FACHMESSE KOMMUNALE Das zeigte sich letztes Jahr exemplarisch auf der Fach- messe „Kommunale“ am 18. und 19. Oktober 2023. Zur Standbesetzung des gemeinsamen Standes von BVK Be- amtenversorgung und BVK Zusatzversorgung gehörten insgesamt vier Mitarbeiter des Bayerischen Versorgungs- verbands. Die Nachfrage nach persönlichen Beratungen zur Beamtenversorgung war so hoch, dass alle vier rund um die Uhr tätig waren. Das Gesamtergebnis summierte sich letztlich auf über 160 Beratungen. Das heißt: Jeder Mitarbeiter der BVK Beamtenversorgung hatte pro Tag im Schnitt 20 Beratungsgespräche zu bewältigen. Auch die vier Key Account Manager, die abwechselnd am Stand waren, konnten zahlreiche Gespräche mit Bürger- meistern, Landräten und anderen Vertretern der baye- rischen Kommunen führen. An unserem Messestand war deutlich zu spüren, dass „die Kommunale 2023 eine 16 | 17

Messe der Rekorde“ war. Das konstatierte der erste stellv. Vorsitzende des Verwaltungsrats der BVK Beamtenver- sorgung, Dr. Franz Dirnberger, bereits bei der Messeer- öffnung. FUNDIERTE BERATUNG Das persönliche Beratungsgespräch ist besonders dann, wenn es um die konkrete Versorgungssituation geht, überaus beliebt. Zusätzlich zu den Beratungen auf der Kommunale haben wir im Jahr 2023 auch noch 250 Ru- hegehaltsvorausberechnungen erstellt, die auf schriftli- chem Weg angefordert wurden. Diese Form der schriftli- chen Beratung wird von uns weiterhin gepflegt. Betrachtet man jedoch unsere gesamte Themenpalette, dann ist das Telefongespräch bei weitem das meistge- nutzte Format für Beratungen. Dabei wird unsere um- fassende Kompetenz in allen Fragen der Beamtenversor- gung nicht nur von unseren Mitgliedern, sondern auch von deren Angemeldeten und den Leistungsbeziehern gerne genutzt. Im Vergleich zum Vorjahr stieg dabei die Gesamtzahl der angenommenen Telefonate leicht um 3 % von 7.771 auf 8.008 an. Der Großteil der Telefongespräche entfiel dabei auf unsere beiden „allgemeinen“ Hotlines zu Fragen der Versorgung und der Mitgliedschaft. Aber auch bei un- serer Hotline zum Mitglieder-Portal ist das Aufkommen mittlerweile beträchtlich. Es stieg um 6,3 % auf insge- samt 509 angenommene Anrufe im Jahr 2023. MITGLIEDER-PORTAL Über das Mitglieder-Portal ist sowohl die Anmeldung von Dienstkräften als auch die Anzeige von Versorgungsfällen umfassend möglich. Beide Funktionen – digitale Anmel- dung und Versorgungsfallanzeige – wurden im letzten Jahr kontinuierlich ausgeweitet und optimiert. Neu hinzu kam im Juli 2023 der digitale Werdegang. Dieser wird bei der Anmeldung systemseitig erzeugt. Der Portalnutzer muss ihn nur noch ausfüllen. Besonders erwähnenswert ist, dass erforderliche Nachweise uns nunmehr nur noch mittels des Portals digital übermittelt werden. Des Weiteren wurden gesetzliche Anforderungen, wie zum Beispiel die Neuausrichtung des Orts- und Familien- zuschlags und die Erfüllung rechtlicher Vorschriften zur Barrierefreiheit, umgesetzt. Über diese und andere Neuerungen im Portal, wie etwa die verbesserten Hilfeseiten, informieren wir die Mit- glieder mit einem speziellen Portal-Newsletter. In 2023 erschienen zwei Newsletterausgaben – im Juli und im Dezember. FACHLICHE INFORMATION Der Portal-Newsletter ist eines der beiden Informations- medien, die wir regelmäßig an unsere Mitglieder verschi- cken. Das andere sind die Rundschreiben des Bayerischen Versorgungsverbands, von denen im August und Dezem- ber 2023 ebenfalls zwei Ausgaben verschickt wurden. Die

Rundschreiben werden nach dem Versand als PDF-Datei- en auf unserer Internetseite abgelegt. Alle Rundschreiben des Bayerischen Versorgungsverbands seit dem Jahr 1998 können über die Internetseite eingesehen werden. Damit bilden sie eine fachspezifische Bibliothek, mit deren Hilfe man Themen langfristig verfolgen kann. Um unsere Mitglieder und Versorgungsbezieher kurz- fristig über wichtige Veränderungen zu informieren, nutzen wir zudem die aktuellen Meldungen auf unserer Internetseite. Dies geschah im Jahr 2023 drei Mal: im April zum neuen Orts- und Familienzuschlag, im August zu den Änderungen bei der Pflegeversicherung und im Dezem- ber zur Übernahme des Tarifabschlusses im öffentlichen Dienst der Länder. IM PORTRÄT ◼ 18 | 19

Im Profil BAYERISCHER VERSORGUNGSVERBAND Mitgliedschaft Um die kommunalen Haushalte vor übermäßigen Versor- gungslasten zu schützen, wurde im Jahr 1916 der Baye- rische Versorgungsverband als rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts gegründet. Ihm gehören per Gesetz Gemeinden unter 100.000 Einwohner, Landkreise, Ver- waltungsgemeinschaften sowie Zweck- und Schulver- bände als Pflichtmitglieder an. Als freiwillige Mitglieder können in den Bayerischen Ver- sorgungsverband aufgenommen werden: Städte über 100.000 Einwohner, sonstige juristische Personen des öf- fentlichen Rechts, Verbände dieser juristischen Personen, juristische Personen des Privatrechts, die überwiegend öffentliche Aufgaben erfüllen oder als gemeinnützig an- erkannt sind, und Fraktionen kommunaler Vertretungs- körperschaften. Direkte Rechtsbeziehungen bestehen nur zwischen dem Bayerischen Versorgungsverband und seinen Mit- gliedern, nicht aber zu deren Beamtinnen und Beamten bzw. deren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern mit beamtenmäßigen Versorgungsrechten. Der dauerhafte Bestand an Mitgliedern ermöglicht u. a. eine sichere Berechnung der Leistungsfinanzierung und der Kosten. Die erhobenen Umlagen können abzüglich der Verwaltungskosten nahezu vollständig ihrer Zweck- bestimmung zugeführt werden. Zudem kann der Bayerische Versorgungsverband gegen Erstattung der Verwaltungskosten Dienstleistungen nach Maßgabe der Satzung oder aufgrund eines öffent- lich-rechtlichen Vertrags auch für Nichtmitglieder erbrin- gen. Das ist die so genannte „Servicemitgliedschaft“. Die Servicemitglieder gehören nicht der Umlagegemeinschaft an und erstatten dem Bayerischen Versorgungsverband die ausgezahlten Versorgungsleistungen in voller Höhe. Finanzierungsverfahren Der Bayerische Versorgungsverband trägt die Aufwen- dungen für die Versorgungslasten seiner Mitglieder in vollem Umfang. Die dafür erforderlichen Mittel werden im Umlageverfahren von den Mitgliedern erbracht. Um eine langfristige und gleichmäßige Haushaltspolitik mit hoher Planungssicherheit bezüglich der künftigen Versor- gungslasten zu ermöglichen, wird der Umlagesatz vom Verwaltungsrat für einen längeren Zeitraum festgesetzt. Im Umlageverfahren werden die Versorgungslasten auf die Gesamtheit der Mitglieder verteilt. Hierdurch sind die einzelnen Mitglieder vor übermäßigen Belastungen, wie sie z. B. durch eine außergewöhnliche Häufung von Ver- sorgungsfällen entstehen können, geschützt. Leistungsspektrum Der Bayerische Versorgungsverband bestreitet nach Maßgabe seiner Satzung die von seinen Mitgliedern zu erbringenden Versorgungsleistungen sowie sonstige gesetzlich vorgeschriebene Leistungen (z. B. Unfallfür- sorge, Leistungen des Versorgungsausgleichs oder Nach- versicherungsbeiträge).

LAGEBERICHT ◼ Zugehörigkeit zu Verbänden Der Bayerische Versorgungsverband ist zusammen mit der Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft kommunale und kirchliche Altersversorgung e. V. (AKA). Die AKA hat es sich zur Aufgabe gemacht, als Diskussi- onsforum für alle Vollzugs- und Rechtsfragen die Einheit- lichkeit des Satzungsrechts ihrer 43 Mitgliederkassen zu fördern. Im Rahmen von Gesetzgebungsverfahren gibt die AKA eigene Stellungnahmen ab und steht kommu- nalen Spitzenverbänden beim Verfassen von Gutachten beratend zur Seite. 22 | 23 Die Leistungen des Bayerischen Versorgungsverbands umfassen: ■ Ruhegehalt (wegen Alters oder Dienstunfähigkeit) ■ Hinterbliebenenversorgung ■ Sterbegeld ■ Unfallfürsorge ■ Leistungen bei Versorgungslastenteilung nach Dienst- herrenwechsel ■ Leistungen des Versorgungsausgleichs nach Eheschei- dungen ■ Nachversicherungsbeiträge in der gesetzlichen Ren- tenversicherung ■ Versorgungsleistungen nach dem Gesetz zur Verbes- serung der betrieblichen Altersversorgung ■ freiwillige Leistungen (z. B. bei Rehabilitationsmaß- nahmen) Beginn und Höhe der Leistungen richten sich dabei im Allgemeinen nach den jeweils geltenden beamtenrecht- lichen Vorschriften oder entsprechenden dienstvertrag- lichen Regelungen. Zusätzlich bietet der Bayerische Versorgungsverband seinen Mitgliedern und deren Bediensteten einschlägi- ge Rechtsberatung zur Beamtenversorgung und stellt umfassendes Informationsmaterial für seine Mitglieder sowie für deren Beamtinnen und Beamte und Arbeitneh- merinnen und Arbeitnehmer mit beamtenmäßigen Ver- sorgungsrechten zur Verfügung.

Überblick über das Geschäftsjahr ENTWICKLUNG DER VERSORGUNGSEINRICHTUNG Das Geschäftsergebnis und die wesentlichen Kennzahlen des Bayerischen Versorgungsverbands entwickelten sich im Jahr 2023 wie erwartet. Die Zahl der angemeldeten Dienstkräfte stieg im Ver- gleich zum Vorjahr um 0,2 % und lag im Berichtsjahr bei 15.997 (Vorjahr: 15.963). Die Zahl der Versorgungsfälle stieg um 1,2 % auf 13.948 (Vorjahr: 13.789). Im Endeffekt stieg der Versorgungsquotient leicht an, sodass er in 2023 bei 87,2 % lag (Vorjahr: 86,4 %). Im Berichtsjahr gab es keine Anpassung der Bezüge. Die Geschäftstätigkeit des Bayerischen Versorgungsverbands wurde im Berichtsjahr vor allem durch die im Folgenden genannten Veränderungen der gesetzlichen Rahmenbe- dingungen und weiteren Veränderungen beeinflusst: Servicemitgliedschaft der Stadt Würzburg Zum 1. Januar 2023 übernahm der Bayerische Versor- gungsverband die laufende Berechnung und Auszahlung der Versorgungsleistungen für 760 Versorgungsberech- tigte der Stadt Würzburg. Energiepreispauschale Auf Grundlage des Gesetzes zur Änderung des Aufnah- megesetzes und weiterer Rechtsvorschriften vom 9. De- zember 2022 (GVBl. S. 676) erfolgte im Januar 2023 die Auszahlung einer einmaligen Energiepreispauschale in Höhe von 300 € pro Person. Systematische Neuregelung des Orts- und Familienzuschlags Mit dem Gesetz zur Neuausrichtung orts- und familien- bezogener Besoldungsbestandteile vom 10. März 2023 (GVBl. S. 80) wurden die bisherigen Regelungen des Fa- milienzuschlags durch die Einführung von sieben Orts- klassen und einer neuen Stufe L für ledige Beamtinnen und Beamte zu einem Orts- und Familienzuschlag grund- legend erweitert. Die Ortsklasse bestimmt sich nach dem jeweiligen Hauptwohnsitz der Versorgungs- bzw. Zuschlagsberechtigten und der diesbezüglichen Mieten- stufe nach dem Wohngeldgesetz. Des Weiteren enthält das Gesetz u. a. Regelungen zu spezifischen Kinderer- höhungsbeträgen, Besitzstandswahrungen und Nach- zahlungszeiträumen mit jeweils diesbezüglichen Ver- gleichsberechnungen. Die Umsetzung dieser komplexen Neuregelungen in dem bereits am 1. April 2023 in Kraft getretenen Gesetz begann in 2023 mit der individuellen Zuordnung von Ortsklassen bzw. Stufen und der laufen- den Auszahlung des Zuschlags an die Versorgungsberech- tigten. Weitere Systemumstellungen und Nachzahlungen werden im Laufe des Jahres 2024 vorgenommen bzw. ab- schließend vollzogen. Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetz sowie Neuregelung des Unfallausgleichs Mit dem Gesetz zur Unterstützung und Entlastung in der Pflege (Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetz – PUEG) vom 19. Juni 2023 (BGBl. 2023 I Nr. 155) wurde zum 1. Juli 2023 u. a. die Staffelung des Beitragssatzes in der Pflegeversicherung nach Anzahl der Kinder eingeführt. Zum selbigem Datum erfolgte zudem die Neuregelung des ver-

LAGEBERICHT ◼ sorgungsrechtlichen Unfallausgleichs im Gesetz zur Ände- rung dienstrechtlicher Vorschriften vom 7. Juli 2023 (GVBl. S. 313). ENTWICKLUNG DES WIRTSCHAFTLICHEN UND POLITISCHEN UMFELDES Mitglieder-Portal Der gewachsene Digitalisierungsbedarf unserer Mitglie- der führte dazu, dass fast 100 % unserer Mitglieder sich für die Nutzung des Mitglieder-Portals entschieden ha- ben (Vorjahr 98 %). Damit ist die Aussage gerechtfertigt, dass nunmehr so gut wie alle Mitglieder des Bayerischen Versorgungsverbands unser Mitglieder-Portal nutzen und eine funktionale Weiterentwicklung wünschen. Auf dieser Basis konnten wir dazu übergehen, wichtige Dokumente den Mitgliedern nur noch über das Portal zur Verfügung zu stellen. Dies betrifft bereits seit Dezember 2022 den Umlagebescheid einschließlich Anlagen und seit Juli 2023 auch die Pensionsrückstellungsgutachten, die einzelne Mitglieder bei uns anfordern können. Auf dieser Grundlage wurden und werden die Funktio- nen und Kommunikationsmöglichkeiten des Mitglie- der-Portals laufend weiterentwickelt. Ziel ist es, durch die exklusive Nutzung des digitalen Datenaustauschs eine effiziente Verwaltung seitens des Bayerischen Ver- sorgungsverbands als auch seitens seiner Mitglieder zu ermöglichen. Die konjunkturelle Entwicklung Deutschlands tritt weiterhin auf der Stelle. Viele Krisen greifen weiterhin gleichzeitig ineinander und ein Ende ist aktuell noch nicht absehbar. Jedoch haben sich die Volkswirtschaften der Industrieländer trotz hartnäckiger Inflation, angespann- ter Arbeitsmärkte und steigender Zinsen (Leitzins der Europäischen Zentralbank bei 4,5 % zum Ende des Ge- schäftsjahres) bisher als robust erwiesen. Die restriktive Geldpolitik, die unter anderem die Europäische Zentral- bank seit Juli letzten Jahres verfolgt, entfaltet – wenn auch langsam – ihre Wirkung. So lag die Inflationsrate für das Jahr 2023 unter dem historischen Höchststand des Jahres 2022. Mit knapp 6 % war diese aber weiterhin auf einem hohen Stand. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ging in Deutschland im Jahr 2023 um 0,3 % zurück. Um die überschießende Inflation in den Griff zu bekom- men, haben die Notenbanken auch im Jahr 2023 mit deut- lichen Leitzinserhöhungen reagiert. Nach zehn Zinserhö- hungen in Folge lässt die Europäische Zentralbank die Zinsen im Euroraum seit Oktober 2023 bisher unverändert. Das Risiko, eine anhaltende restriktive Zentralbankpolitik könnte eine Rezession auslösen, ist jedoch weiterhin akut. Angesichts hoher und je nach Produktgruppe immer noch steigender Preise bewegt sich die Anschaffungsneigung der Verbraucher im Euroraum auf niedrigem Niveau. Die hohen Preise dämpfen die Konsumnachfrage. Die schwa- che Auslandsnachfrage sowie das hohe Zinsniveau und 24 | 25

– eine schwierige Aufgabe für Staat und Wirtschaft. Die Folgen einer steigenden Klimaerwärmung werden immer mehr auf die Finanzmärkte durchschlagen. Auch der Ge- setzgeber schärft im Rahmen der Offenlegungsverord- nung (SFDR) sowie der Taxonomie weiter nach. Die SFDR regelt für Unternehmen im Finanzdienstleis- tungssektor nachhaltigkeitsbezogene Offenlegungs- pflichten. die gestiegenen Baukosten wirken sich negativ auf die Investitionen aus. Die Auswirkungen waren in 2023 an den Märkten deut- lich erkennbar: Der Paradigmenwechsel gegenüber dem Niedrigzinsumfeld vor der Corona-Pandemie macht das Zinseinkommen von Anleihen wieder attraktiver. Zum ersten Mal seit zwölf Jahren hat die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen im Oktober 2023 mehr als drei Prozent betragen. Auch der Aktienmarkt hat sich trotz des schwa- chen Wirtschaftswachstums positiv entwickelt und der DAX stieg bis Ende Dezember 2023 auf rund 16.800 Punkte. Die Erwartungshaltung der Marktteilnehmer auf bald endende Zinserhöhungen bzw. erste Zinssenkungen unterstützten die Aktienmärkte. Der Immobilienmarkt ist allerdings wegen der drastisch gestiegenen Finanzie- rungskosten unter Druck geraten. Viele Projektentwick- ler sahen sich beispielsweise gezwungen, Bauprojekte zu pausieren. Das gefasste Ziel der Bundesregierung, pro Jahr 400.000 Neubauwohnungen in Deutschland fer- tigzustellen, konnte unter anderem auch im Jahr 2023 nicht realisiert werden. Auf der anderen Seite ist der Wechselkurs des Euros zum US-Dollar wieder gestiegen. Der Wechselkurs hatte 2022 einen starken Wertverfall erfahren. Eine weitere Herausforderung ist der Umgang mit den Folgen des weltweiten Klimawandels. Die ersten Auswir- kungen der Klimakrise sind bereits deutlicher sicht- und spürbar: Die Zunahme und stärkere Intensität von Dür- ren und Extremwetterereignissen beispielsweise führen zu hohen volks- und betriebswirtschaftlichen Schäden

LAGEBERICHT ◼ Geschäftsverlauf ALLGEMEINES Im Jahr 2023 konnte der Bayerische Versorgungsverband einen Anstieg des Umlageaufkommens um 19,1 Mio.€ (Vorjahr: +3,2 Mio. €) verzeichnen. Das Nettoergebnis aus Kapitalanlagen erhöhte sich im Berichtsjahr um 3,1 Mio. € (Vorjahr: +0,5 Mio. €). Die Versorgungsleistungen – ohne Regulierungskosten – erhöhten sich um 32,2 Mio. € (+5,9 %, Vorjahr: +2,5 %) auf 574,9 Mio. €. Die Kapitalanlagebestände wuchsen um 68,4 Mio. € auf nunmehr 1.594,1 Mio. € (Vorjahr: +106,7 Mio. €) an. Die versicherungstechnischen Rückstellungen sind von 1.469,7 Mio. € auf 1.550,7 Mio. € (+5,5 %, Vorjahr: +6,8 %) gestiegen. Sie dienen dazu, die Versorgungsleistungen dauerhaft erfüllen zu können. Dabei ist die Deckungs- rückstellung (bestehend aus Schwankungsrückstellung und Rückstellung für außerordentliche Belastungen) in Summe von 1.291,0 Mio. € auf 1.384,3 Mio. € gestiegen (+7,2 %, Vorjahr: +9,1 %). Entwicklung des Mitgliederbestands Anzahl 2.000 1.900 1.800 1.700 1.600 2 7 8 1 . 7 7 8 1 . 8 7 8 1 . 8 7 8 1 . 0 8 8 1 . 0 8 8 1 . 0 3 9 1 . 7 3 9 1 . 3 3 9 1 . 9 3 9 1 . 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 26 | 27

BESTANDSENTWICKLUNG Mitglieder Die Zahl der Umlagemitglieder (ohne Servicemitglieder) lag am Ende des Berichtsjahres bei 1.939. Dies entsprach einer Mehrung um sechs Mitglieder bzw. von 0,3 % gegen- über dem Vorjahr. Zugänge gab es dabei bei den Städten und Gemeinden – um vier Mitglieder – sowie bei den Ver- waltungsgemeinschaften und bei den Schul- und Zweck- verbänden um jeweils ein Mitglied. Immer noch stellen Städte und Gemeinden mit rund 74 % die mit Abstand größte Mitgliedergruppe dar. Servicemitglieder Zum 1. Januar 2023 wurde die Stadt Würzburg Service- mitglied des Bayerischen Versorgungsverbands. Da je- doch ein anderes Servicemitglied ausschied, blieb die Zahl der Servicemitglieder gleich. Sie beträgt weiterhin 81. Da die Servicemitglieder nicht der Umlagegemeinschaft des Bayerischen Versorgungsverbands angehören, sind sie in der Tabelle nicht aufgeführt. Auch bei den weite- ren Ausführungen zum Geschäftsverlauf sind sie deshalb nicht berücksichtigt – mit Ausnahme des Abschnitts „Dienstleistungen für Servicemitglieder“ auf Seite 39. Der Mitgliederbestand ¹ setzte sich wie folgt zusammen: Mitgliedergruppen Landkreise Städte und Gemeinden Verwaltungsgemeinschaften Schul- und Zweckverbände Rechtlich selbstständige Einrichtungen in öffentlicher Rechtsform Freiwillige Mitglieder Gesamtbestand Anzahl am 31.12.2023 Anzahl am 31.12.2022 71 1.371 290 111 1 95 1.939 71 1.367 289 110 1 95 1.933 ¹ Einschließlich der ehem. Mitglieder, für die weiterhin Leistungen erbracht und Umlagen erhoben werden (§ 20 der Satzung). Angemeldete Dienstkräfte Die Zahl der angemeldeten Dienstkräfte blieb im Jahres- vergleich nahezu unverändert. Sie stieg nur sehr leicht um 34 an – von 15.963 auf insgesamt 15.997. Das ist ein Zuwachs um 0,2 %. Angemeldete Dienstkräfte 15.997 15.963 +0,2 % Anzahl am 31.12.2023 Anzahl am 31.12.2022 Veränderung 2022/2023 Durchschnittsalter der angemeldeten Dienstkräfte Eine erfreuliche Entwicklung ist, dass das Durchschnittsal- ter der angemeldeten Dienstkräfte in den letzten fünf Jah- ren kontinuierlich gesunken ist. Lag es im Jahr 2019 noch bei 46 Jahren und 1 Monat, so waren es im Berichtsjahr 2023 44 Jahre und 5 Monate (Vorjahr: 44 Jahre und 8 Mo- nate). Das Durchschnittsalter der Neuzugänge betrug 29 Jahre und 1 Monat (Vorjahr: 28 Jahre und 11 Monate).

Versorgungsfälle Im Berichtsjahr 2023 stieg die Zahl der Versorgungsfälle wieder leicht an – um 159 auf 13.948. Das ist ein Plus von 1,2 %. Ruhegehaltsempfänger Witwen / Witwer Waisen Gesamtbestand Anzahl am 31.12.2023 Anzahl am 31.12.2022 Veränderung 2022/2023 10.511 3.243 194 13.948 10.357 3.229 203 13.789 + 1,5 % + 0,4 % - 4,4 % + 1,2 % Entwicklung der Versorgungsfälle Anzahl in Tausend ◼◼ Ruhegehaltsempfänger ◼◼ Hinterbliebene 11 10 9 8 7 6 5 4 , 3 0 1 , 2 0 1 , 4 0 1 , 5 0 1 1 9 , 3 9 , 6 9 , 8 8 , 9 8 , 5 8 , 7 3 , 6 3 , 7 3 , 6 3 , 6 3 , 5 3 , 5 3 , 4 3 , 4 3 , 4 3 , 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023

LAGEBERICHT ◼ Ursache der neu eingetretenen Versorgungsfälle Im Berichtsjahr traten insgesamt 478 Versorgungsfälle neu ein. Das Erreichen der gesetzlichen Altersgrenze war in 2023 die Ursache für 18,6 % (Vorjahr 16,6 %) der neu eingetretenen Fälle. Insgesamt 10,9 % (Vorjahr: 8,6 %) der neuen Versor- gungsfälle waren auf Dienstunfähigkeit zurückzufüh- ren. Bei 2,9 % der Fälle (Vorjahr: 1,4 %) waren sonstige Ursachen der Grund für den Eintritt des Versorgungs- falls. Der weitaus größte Anteil mit 67,6 % der Versorgungsfälle (Vorjahr: 73,3 %) war auf die Ursache Antragsaltersrente zurückzuführen. Unter dieser Rubrik sind seit 2016 auch die Versorgungsempfänger mit Antragsruhestand wegen Schwerbehinderung enthalten. Diese wurden zuvor unter der Rubrik „Sonstige“ ausgewiesen. Ursachen der neu eingetretenen Versorgungsfälle ◼◼ Sonstige ◼◼ Antragsaltersrente ◼◼ Dienstunfähigkeit ◼◼ Gesetzliche Altersgrenze , 8 8 1 1 9 , , 7 1 7 , 6 6 1 6 8 , , 3 3 7 , 6 8 1 , 9 0 1 , 6 7 6 , 0 0 2 , 2 1 1 , 6 7 6 , 3 6 1 , 7 1 1 , 4 1 7 , 3 3 2 , 8 0 2 , 4 3 5 , 2 4 2 , 7 6 1 , 7 5 5 6 9 , 6 5 , , 9 2 4 , 9 1 4 in % 100 80 60 40 20 , 7 4 2 , 2 2 3 , 8 9 , 2 6 1 , 4 9 4 , 0 8 1 , 7 5 3 , 1 4 1 5 2 , 4 3 , 3 1 , 6 0 , 4 0 , 4 1 , 9 2 , 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 30 | 31

Durchschnittsalter bei Eintritt des Versorgungsfalles . M 3 , . J 3 6 . M 9 , . J 2 6 . M 7 . J 2 6 . M 0 1 , . J 2 6 . J 3 6 . M 3 , . J 3 6 . M 4 , . J 3 6 Ø Alter 64 63 62 61 60 . M 5 , . J 3 6 . M 2 , . J 3 6 . M 9 , . J 2 6 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 Das Durchschnittsalter bei Eintritt des Versorgungsfalls stieg im letzten Jahr wieder über die Marke von 63 Jahren an, die es in den Jahren von 2018 bis 2021 bereits erreicht bzw. übertroffen hatte. Nachdem es in 2022 leicht gesun- ken war, stieg das Eintrittsalter nun um 5 Monate an. Es lag im Jahr 2023 bei 63 Jahren und 2 Monaten (Vorjahr: 62 Jahre und 9 Monate).

LAGEBERICHT ◼ Durchschnittsalter aller Versorgungsempfänger Ø Alter ◼◼ Ruhegehaltsempfänger ◼◼ Witwen / Witwer . M 6 , . J 0 8 82 80 78 76 74 72 M 7 . , . J 1 7 . M 9 , . J 8 7 . M 9 , . J 8 7 . M 8 , . J 8 7 . M 9 , . J 8 7 . M 0 1 , . J 8 7 . M 1 1 , . J 8 7 . M 1 1 , . J 8 7 . M 1 1 , . J 8 7 . J 9 7 . M 2 , . J 2 7 . M 2 , . J 2 7 . M 4 , . J 2 7 . M 6 , . J 2 7 . M 7 , . J 2 7 . M 4 , . J 2 7 . M 6 , . J 2 7 . M 8 , . J 2 7 . M 1 1 , . J 2 7 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 Im Geschäftsjahr stieg das Durchschnittsalter der Ruhegehaltsempfänger leicht an auf 72 Jahre und 11 Monate (Vorjahr: 72 Jahre und 8 Monate). Das der Witwen und Witwer lag bei 79 Jahren (Vorjahr: 78 Jahre und 11 Monate). 32 | 33

Laufzeit der Versorgungsfälle Jahre ◼◼ Ruhegehaltsempfänger ◼◼ Witwen / Witwer 22 21 20 19 18 17 . M 4 , . J 1 2 . M 7 . M , . J 4 1 2 , . J 1 2 . . M M 5 4 , . J , . 1 J 2 1 2 . M 9 , . 3 J , 1 1 2 2 . M 7 , . J 1 2 . M 7 , . J 0 2 . M 5 , . J 0 2 . M 2 , . J 0 2 . M 7 , . J 9 1 . . M 3 , . J 1 2 . M 7 , . J 0 2 . M 5 , . J 0 2 M 3 , . J 1 2 . M 5 , . J 8 1 . M 7 , . J 7 1 . M 5 , . J 7 1 . M 1 1 , . J 7 1 . M 6 , . J 7 1 . M 5 , . J 7 1 . M 2 , . J 7 1 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 Die durchschnittliche Laufzeit der Versorgungsfälle stieg bei den Ruhegehaltsempfängern auf 21 Jahre und 3 Monate (Vorjahr: 20 Jahre und 5 Monate). Bei den Witwen und Witwern betrug sie 17 Jahre und 5 Monate und stieg damit im Vergleich zum Vorjahr um 3 Monate (Vorjahr: 17 Jahre und 2 Monate).

LAGEBERICHT ◼ Angemeldete Dienstkräfte und Versorgungsempfänger Anzahl in Tausend ◼◼ Angemeldete Dienstkräfte ◼◼ Versorgungsempfänger in % 8 0 1 6 1 . 9 0 1 6 1 . 9 0 2 6 1 . 9 0 0 9 2 1 6 6 1 1 . . 0 6 2 6 1 . 7 2 3 6 1 . 8 7 3 6 1 . 8 3 2 2 1 . 0 0 4 2 1 . 5 7 5 2 1 . 5 5 8 7 6 5 2 2 1 1 . . 6 7 8 2 1 . 8 1 1 3 1 . 0 8 8 5 1 . 3 8 5 3 1 . 3 6 9 5 1 . 9 8 7 3 1 . 1 0 8 3 1 . 18 16 14 12 10 8 6 4 2 100 90 87,2 % 7 9 9 5 1 . 8 4 9 3 1 . 80 70 60 50 40 30 20 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 Versorgungsquotient in % Der Versorgungsquotient (Verhältnis der Versorgungs- empfänger zu den angemeldeten aktiven Dienstkräften) stieg auf 87,2 % (Vorjahr: 86,4 %) an. Dabei stieg die Zahl der Versorgungsempfänger merkbarer (+1,2 %) als die der angemeldeten Dienstkräfte (+0,2 %), was insgesamt zu einer Erhöhung des Quotienten führte. 34 | 35

Bewegung des Bestands an Pensionsversicherungen (ohne sonstige Versicherungen) im Geschäftsjahr 2023 Anwärter ¹ Invaliden- und Altersrentner Männer Anzahl I. Bestand am Anfang des Geschäftsjahres 8.752 Frauen Anzahl 7.465 Männer Anzahl 8.935 II. Zugang während des Geschäftsjahres 1. Neuzugang an Anwärtern, Zugang an Rentnern 2. Sonstiger Zugang 3. Gesamter Zugang III. Abgang während des Geschäftsjahres 1. Tod 2. Beginn der Altersrente 3. Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit ² (Invalidität) 4. Reaktivierung, Wiederheirat, Ablauf 5. Ausscheiden unter Zahlung von Rückkaufs- werten, Rückgewährbeträgen und Austrittsvergütungen ³, 4 6. Ausscheiden ohne Zahlung von Rückkaufs- werten, Rückgewährbeträgen und Austrittsvergütungen 7. Sonstiger Abgang 8. Gesamter Abgang 373 0 373 14 325 49 0 158 0 0 546 504 0 504 3 102 37 0 159 0 1 302 IV. Bestand am Ende des Geschäftsjahres 8.579 7.667 davon 1. beitragsfreie Anwartschaften 2. in Rückdeckung gegeben 0 0 0 0 Hinweis: Darstellung ohne Rundungsausgleich und ohne Veränderungen durch Dynamisierung ¹ Anwärter i. S. der Nachweisung sind Beamte mit Versorgungsanspruch. ² Es handelt sich um Dienstunfähigkeit. ³ Abfindungen o. Ä. sind im Leistungsrecht nicht vorgesehen. 4 Wechsel zu Dienstherren, die keine Mitglieder im Versorgungsverband sind. 374 0 374 328 0 0 0 0 0 0 328 8.981 0 0 Frauen Anzahl 1.428 139 0 139 24 0 0 0 0 0 0 24 1.543 0 0

UMLAGEN UND BEITRÄGE Der Umlagesatz wird vom Verwaltungsrat auf der Basis versicherungsmathematischer Berechnungen jeweils für einen Abschnitt von fünf Jahren festgelegt. Für die Jahre 2021 bis 2025 liegt er bei 39,9 %. Als Bemessungsgrundlage für die Umlage dienen im jewei- ligen Geschäftsjahr die Bezüge der aktiven Bediensteten sowie die Versorgungsleistungen (§§ 22, 23 der Satzung). Das Umlageaufkommen im Geschäftsjahr belief sich auf 615,6 Mio. € und lag damit um 3,2 % über dem Vorjahres- betrag von 596,5 Mio. € (vgl. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung, Punkt I.1 auf S. 73). VERSORGUNGSLEISTUNGEN Die Versorgungsleistungen inklusive der Leistungen für Eheversorgungsausgleich (ohne Rentennachversiche- rungsbeiträge (1,2 Mio. €) und ohne Regulierungsauf- wand (8,1 Mio. €) betrugen im Berichtsjahr 573,7 Mio. € (Vorjahr: 542,0 Mio. €). Einnahmen / Ausgaben Mio. € 700 600 500 400 300 200 100 , 8 0 9 4 , 3 5 0 4 , 5 9 9 4 , 0 7 2 4 , 7 9 0 5 , 2 9 3 4 , 1 7 5 4 , , 4 2 7 2 9 5 0 5 ◼◼ Leistungen ◼◼ Umlage in % , 2 6 9 5 , 1 6 3 5 , 2 3 9 5 , 6 8 2 5 , 5 6 9 5 , 0 2 4 5 , 6 5 1 6 , 7 3 7 5 42 41 , 3 5 6 5 , 5 2 0 5 , 0 3 4 5 , 6 5 6 4 40 39,9 % 39 38 37 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 Umlagesatz in %

LAGEBERICHT ◼ trag erst im Januar 2024 gestellt werden konnte. Die ge- stiegene Fallzahl wird sich demnach erst im folgenden Geschäftsjahr bei den eingenommenen Verwaltungskos- tenbeiträgen niederschlagen. 38 | 39 DIENSTLEISTUNGEN FÜR SERVICEMITGLIEDER An die Versorgungsfälle der Servicemitglieder des Bayeri- schen Versorgungsverbands (Servicefälle) wurden insge- samt 161 Mio. € an Versorgungsleistungen (Vorjahr: 125 Mio. €) ausgezahlt. Der starke Anstieg um über 35 Mio. € oder 28,8 % erklärt sich vor allem durch den Zugang der 760 Servicefälle des neuen Servicemitglieds Stadt Würz- burg. Die ausbezahlten Versorgungsleistungen werden von den Servicemitgliedern erstattet. Im Berichtsjahr führte der Bayerische Versorgungsver- band für seine Servicemitglieder bei insgesamt 3.133 (Vorjahr: 2.392) Versorgungsfällen die Verwaltung, Be- rechnung und Auszahlung von Versorgungsbezügen durch. Der deutliche Anstieg der Servicefälle kam vor al- lem durch den Beginn der Servicemitgliedschaft der Stadt Würzburg zustande. Im Geschäftsjahr 2023 wurden insgesamt 81 (Vorjahr: 81) Institutionen als Servicemitglieder unterstützt. Die Zahl blieb gleich, weil dem Zugang der Stadt Würzburg der Ab- gang eines anderen Servicemitglieds gegenüberstand. Die Servicemitglieder sind nicht Mitglied der Umlagege- meinschaft, können aber die Leistungen des Bayerischen Versorgungsverbands gegen Erstattung der Verwal- tungskosten in Anspruch nehmen. Die Servicemitglieder entrichten dafür einen Ver- waltungskostenbeitrag, der jährlich aus den Regulie- rungskosten je Versorgungsfall ermittelt wird. Die im Geschäftsjahr 2023 eingenommenen Verwaltungskos- tenbeiträge betrugen insgesamt 629 T€ (Vorjahr: 640 T€). Der leichte Rückgang um 11 T€ mag zunächst angesichts der gewachsenen Zahl an Servicefällen überraschen. Er erklärt sich daraus, dass dem neuen Servicemitglied Stadt Würzburg die Rechnung für den Verwaltungskostenbei-

KAPITALANLAGEN Im Berichtsjahr sind die Kapitalanlagen um 4,5 % auf 1.594,1 Mio. € (Vorjahr: 1.525,8 Mio. €) gestiegen. Die Grundlage für die Anlagetätigkeit im Geschäftsjahr bil- dete die aktualisierte strategische Kapitalanlageplanung (SAA). Im Rahmen der SAA wurde die Zielquote des Ver- sorgungswerk-Masterfonds reduziert und die verzinsliche Anlage im Direktbestand in den Vordergrund gerückt. Die Annahme eines höheren Zinsniveaus hat sich im Verlauf Anlageportfolio nach Buchwerten zum 31. Dezember 2023 des Geschäftsjahres durch die bereits erwähnten Heraus- forderungen der hohen Inflation und der Reaktionen der führenden Notenbanken als richtig erwiesen. So wurden im Geschäftsjahr 2023 Risikoanlagen im Ver- sorgungswerk-Masterfonds reduziert und sowohl in ver- zinsliche Anlagen investiert als auch für den Aufbau einer strategischen Cash-Quote verwendet. Darüber hinaus er- folgten weitere Investitionen in die weltweit agierenden Beteiligungs- und Immobilienfonds. 0,4 % 8 % 15 % 22 % 14 % 16 % 24 %

LAGEBERICHT ◼ In der Direktanlage wurden im Geschäftsjahr keine deri- vativen Finanzgeschäfte getätigt. Im Direktbestand hält der Bayerische Versorgungsver- band weiterhin eine Immobilie, die komplett abgeschrie- ben ist und deren Restbuchwert 68,9 T€ beträgt. Insgesamt konnten Erträge aus Kapitalanlagen in Höhe von 49,7 Mio. € (Vorjahr: 46,3 Mio. €) verzeichnet werden. Nach Abzug der Aufwendungen für Kapitalanlagen ergibt sich für 2023 ein Nettoertrag von 48,5 Mio. € (Vorjahr: 45,4 Mio. €). Die Nettoverzinsung der Kapitalanlagen, d. h. die Verzin- sung unter Berücksichtigung sämtlicher ordentlicher und außerordentlicher Erträge und Aufwendungen, betrug 3,1 % (Vorjahr: 3,1 %). Die laufende Durchschnittsverzinsung der langfristigen Kapitalanlagen (ohne Geldmarktanlagen) belief sich im Berichtsjahr auf 3,0 % (Vorjahr: 3,0 %). Sie wird errechnet in Anlehnung an die vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. empfohlene und auch von Lebensversicherungsunternehmen angewandte Methode. Die Aufwendungen für Kapitalanlagen beliefen sich im Geschäftsjahr 2023 auf 1,2 Mio. € (Vorjahr: 0,9 Mio. €). 40 | 41 Im Versorgungswerk-Masterfonds sorgten vor allem die Kursgewinne bei den Aktien- und Rentenfonds so- wie bei den alternativen Risikoprämien im abgelaufenen Jahr für eine positive Performance. Erste Wertberichti- gungen aufgrund gestiegener Zinsen sind hingegen bei den Immobilienfonds ersichtlich. Insgesamt konnten die erforderlichen Erträge für die Nettoverzinsung aus dem Versorgungswerk-Masterfonds bereitgestellt werden. Die Ausschüttungen und realisierten Kursgewinne aus dem Versorgungswerk-Masterfonds betrugen insgesamt 42,7 Mio. €; der Beitrag für die Nettorendite beträgt so- mit 2,7 Prozentpunkte. Auf Basis des durchschnittlich ein- gesetzten Kapitals im Versorgungswerk-Masterfonds be- trägt die Ausschüttungsrendite nach Buchwerten 3,2 %. Zum Jahresende 2023 waren im Versorgungswerk-Mas- terfonds 24 Wertpapierspezialfonds und 15 Immo- bilienspezialfonds enthalten, in denen auf Basis der Buchwerte 84,4 % der Kapitalanlagen investiert sind. Ins- gesamt sind derzeit 282 Managementmandate vergeben. Bei den verzinslichen Rententiteln im Direktbestand machten staatsnahe Emittenten sowie gedeckte An- lagen die größte Position aus. Der Anteil der festver- zinslichen Titel an den gesamten Kapitalanlagen belief sich zum 31. Dezember 2023 auf 14,7 %. ◼ Verzinsliche Anlagen im Direktbestand (inkl. Fest- und Termingelder) ◼ Aktien in Spezialfonds ◼ Renten in Spezialfonds ◼ Beteiligungen in Spezialfonds ◼ Immobilien in Spezialfonds ◼ Immobiliendirektbestand ◼ Sonstige Anlagen (Werte gerundet) 15 % 14 % 24 % 16 % 22 % 0,4 % 8 %

RÜCKLAGEN UND RÜCKSTELLUNGEN Einnahmen eines Jahres, die nicht zur Erfüllung der dem Bayerischen Versorgungsverband obliegenden Aufgaben verwendet werden, sind den Rücklagen und der Schwan- kungsrückstellung zuzuführen. Die Schwankungsrückstellung dient zur Vermeidung grö- ßerer Veränderungen des Umlagesatzes. Ihr sind die Mit- tel zuzuführen, die zur Rücklagenbildung nicht benötigt werden. Ferner besteht eine nach den Bestimmungen des Ge- setzes über die Bildung von Versorgungsrücklagen im Freistaat Bayern (BayVersRücklG) gebildete Versorgungs- rücklage für die beim Versorgungsverband angemeldeten Bediensteten und Versorgungsempfänger. Seit dem Geschäftsjahr 2018 wird in Anlehnung an den Art. 18 Abs. 1 BayVersRücklG die Versorgungsrücklage in einem Zeitraum von 15 Jahren jährlich um 12,7 Mio. € aufgelöst und der allgemeinen Schwankungsrückstellung zugeführt. Schwankungsrückstellung und Versorgungsrücklage ◼◼ Schwankungsrückstellung ◼◼ Versorgungsrücklage Mio. € 1.400 1.300 1.200 1.100 1.000 900 800 700 600 500 400 300 200 100 , 6 9 7 3 1 . , 9 5 8 2 1 . , 3 8 7 1 1 . , 6 9 6 0 1 . , 1 9 7 9 , 6 8 7 8 , 7 6 6 7 , 2 1 8 6 , 4 4 9 5 , 6 1 1 5 , 4 0 4 1 , 9 6 5 1 , 7 3 7 1 , 0 1 9 1 , 3 8 7 1 , 5 5 6 1 , 8 2 5 1 , 1 0 4 1 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 , 3 7 2 1 2022 , 6 4 1 1 2023

LAGEBERICHT ◼ Die satzungsmäßige Rücklage soll die rechtzeitige Erbrin- gung der Leistungen des Bayerischen Versorgungsver- bands sicherstellen. Dabei soll sie zwei durchschnittlichen Monatsausgaben entsprechen, die im vorausgegangenen Geschäftsjahr für die Auszahlung der satzungsmäßigen Leistungen und für die Bestreitung der Verwaltungskos- ten aufgebracht wurden. Des Weiteren bestehen Rückstellungen für außerordent- liche Belastungen und Rückstellungen für noch nicht ab- gewickelte Versicherungsfälle. Im Jahr 2023 betrug die Zuführung 83,4 Mio. €. Der Ge- samtbetrag der Rücklagen und Rückstellungen stieg da- mit von 1.559,9 Mio. € auf 1.643,3 Mio. € an. Die Rücklagen und Rückstellungen setzten sich wie folgt zusammen: 31.12.2023 31.12.2022 Veränderung Veränderung Satzungsmäßige Rücklage Schwankungsrückstellung Rückstellungen für außerordentliche Belastungen Rückstellungen für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle Versorgungsrücklage Gesamt Rundungsdifferenzen können enthalten sein. Mio. € 92,6 1.379,6 4,7 51,8 114,6 1.643,3 Mio. € 90,2 1.285,9 5,1 51,4 127,3 1.559,9 Mio. € 2,4 93,7 -0,4 0,4 -12,7 83,4 in % 2,7 7,3 -7,8 0,8 -10,0 5,3 VERWALTUNGSKOSTEN VERSICHERUNGSTECHNISCHES ERGEBNIS Die auf die Beitragseinnahmen bezogenen Betriebskos- ten (Versicherungsbetrieb, GuV Pos. I.6.) betrugen im Berichtsjahr 7,3 Mio. € (Vorjahr: 6,7 Mio. €) und ergaben einen Betriebskostensatz von 1,18 % (Vorjahr: 1,12 %). Der insbesondere auch das Kapitalanlageergebnis be- rücksichtigende Gesamtverwaltungskostensatz betrug 2,72 % (Vorjahr: 2,41 %). Die Gesamtverwaltungskosten beliefen sich auf 18,1 Mio. € (Vorjahr: 15,5 Mio. €). Im Vergleich zum Vorjahr führten im Wesentlichen höhere Aufwendungen für die Regulierung von Versicherungs- fällen (+1,8 Mio. €) und ebenfalls höhere Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb (+549 T€) zu einem Anstieg der Gesamtverwaltungskosten. Versicherungstechnisch konnte für 2023 ein positives Jahresrohergebnis (81,0 Mio. €) festgestellt werden. Da- bei betrug das versicherungstechnische Ergebnis +82 T€. Das nichtversicherungstechnische Ergebnis belief sich auf +2,4 Mio. €. Der Jahresüberschuss vor Datierung der Schwankungsrückstellung und vor Rücklagendatie- rung betrug 83,3 Mio. €. Es wurden 2,4 Mio. € in die sat- zungsmäßigen Rücklagen eingestellt und 80,9 Mio. € der Schwankungsrückstellung zugeführt. In den Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung auf S. 73 ff. finden sich weitere Informationen zu Einnah- men, Erträgen und Aufwendungen des Bayerischen Ver- sorgungsverbands. 42 | 43

ZUSAMMENFASSENDE EINSCHÄTZUNG DES VORSTANDS mehreren Abrechnungsstellen, erstellt. Die Gutachten enthielten die Daten von 9.567 Personen (Vorjahr: 9.567). Das Börsenjahr 2023 war v. a. geprägt von hohen In- flationsraten und damit einhergehend einer weite- ren Straffung der Geldpolitik durch die Notenbanken. Gleichzeitig traten neue geopolitische Konflikte in den Fokus der Finanzmärkte und sorgten zeitweise für Verunsicherung. Die zum Jahresende einsetzende Hoffnung auf baldige Zinssenkungen beeinflusste vor allem die Ergebnisse der Risikoanlagen positiv. Auf Jah- ressicht wurde die erforderliche Verzinsung erreicht. Die Maßnahmen, die in den vergangenen Jahren auf der versicherungsmathematischen Seite (Ausweitung der Umlagebemessungsgrundlage) und auf der Kapitalan- lageseite (Diversifikation) getroffen wurden, haben die notwendige Wirkung erzielt. Für den aktuellen Abschnitt der Jahre 2021 bis 2025 wurde der Umlagesatz auf 39,9 % festgesetzt. Voraussichtlich kann auch in Zukunft der Umlagesatz konstant gehalten werden. LEISTUNGEN IM RAHMEN DES GESETZES- UND SATZUNGSVOLLZUGS Im Zusammenhang mit den Versorgungsleistungen er- bringt der Bayerische Versorgungsverband eine Reihe wei- terer Leistungen und Services. Im Geschäftsjahr 2023 han- delte es sich dabei insbesondere um folgende Aufgaben: Haushaltsrecht Seit dem 1. Januar 2007 haben die bayerischen Kommu- nen die Option, von der kameralistischen Buchhaltung auf die kaufmännische umzustellen. Für antragstellende Mit- glieder werden Pensionsrückstellungsgutachten erstellt. Insgesamt wurden 435 (Vorjahr: 436) Gutachten für 273 (Vorjahr: 272) Mitglieder, darunter auch Mitglieder mit Versorgungslastenteilung (Abfindung) Im Jahr 2023 wurden für insgesamt 707 Dienstherren- wechsel (Vorjahr: 740) die anfallende Versorgungslasten- teilung abgewickelt und die entsprechenden Abfindungs- beträge berechnet. Hieraus ergaben sich gegenüber Nichtmitgliedern Forderungen in Höhe von 27,2 Mio. € (Vorjahr: 38,5 Mio. €) beziehungsweise Verbindlichkeiten in Höhe von 18,1 Mio. € (Vorjahr: 15,7 Mio. €) und gegen- über Mitgliedern Verrechnungen in Höhe von 29,2 Mio. € (Vorjahr: 32,4 Mio. €). Unfallfürsorge In 475 (Vorjahr: 471) Fällen wurden Kosten des Heilver- fahrens erstattet, wobei 224 (Vorjahr: 188) Fälle im Be- richtsjahr neu zugegangen sind. In 62 Fällen (Vorjahr: 62) erfolgten darüber hinaus Leistungen im Rahmen eines Unfallausgleichs. An Leistungen aus dem Bereich der Dienstunfallfürsorge wurden insgesamt 0,8 Mio. € (Vor- jahr: 0,7 Mio. €) ausbezahlt. In 12 (Vorjahr: 19) Fällen konnten Regressforderungen geltend gemacht werden. Die Einnahmen hieraus be- liefen sich auf 0,05 Mio. € (Vorjahr: 0,02 Mio. €). Es sind aber weitere Einnahmen zu diesen Fällen im Jahr 2024 zu erwarten. Nachversicherung Für 37 (Vorjahr: 38) Angemeldete, die ihren Dienst bei einem Mitglied beendeten, übernahm der Bayerische Versorgungsverband die von den Mitgliedern zu ent- richtenden Beiträge für die Nachversicherung in Höhe von insgesamt 1,2 Mio. € (Vorjahr: 0,8 Mio. €). Krankenversicherung der Rentner Für 1.829 (Vorjahr: 1.844) Versorgungsempfänger wur-

den die Beiträge zur Krankenversicherung der Rentner einbehalten und an 49 (Vorjahr: 48) Krankenkassen ab- geführt. Der Abzugsbetrag belief sich auf insgesamt 7,0 Mio. € (Vorjahr: 6,8 Mio. €). Pflegeversicherung Für 1.844 (Vorjahr: 1.827) Versorgungsempfänger wur- den die Beiträge an die für die Pflegeversicherung zustän- digen Krankenkassen abgeführt. Der Gesamtabzug belief sich auf 0,8 Mio. € (Vorjahr: 0,7 Mio. €). Versorgungsausgleich Der Bayerische Versorgungsverband nahm im Berichts- jahr in 46 (Vorjahr: 60) Fällen die Wertberechnungen für die Familiengerichte vor. Versorgungsbezüge, die nach § 57 BeamtVG bzw. nach Art. 92 BayBeamtVG gekürzt worden sind, werden derzeit in 1.433 (Vorjahr: 1.322) Fäl- len ausgezahlt. Im Jahr 2023 gab es 1.027 (Vorjahr: 1.148) Fälle, in denen dem Rentenversicherungsträger die ihm aus dem Versor- gungsausgleich entstandenen Aufwendungen erstattet werden mussten. LAGEBERICHT ◼ 44 | 45

Risikobericht RISIKOMANAGEMENT Die Bayerische Versorgungskammer ist das gemeinsame Geschäftsführungs- und Vertretungsorgan des Bayeri- schen Versorgungsverbands sowie elf weiterer Versor- gungseinrichtungen. Sie führt die Geschäfte der Versor- gungsanstalten im organisatorischen, sächlichen und personellen Verwaltungsverbund und hat im Rahmen dessen ein für alle Versorgungseinrichtungen einheitli- ches Risikomanagementsystem eingeführt. Ziel des Risikomanagements ist es, die rechtzeitige so- wie vollständige Erkennung der Unternehmensrisiken sicherzustellen und die Maßnahmen zum Umgang mit den Risiken zu benennen. Ergebnis ist eine systematische Zusammenfassung der Risiken und eine aggregierte und transparente Risikoberechnung. Der Bayerische Versorgungsverband hat im Rahmen seines Versorgungsauftrags die dauerhafte Leistungs- erfüllung und damit die langfristige Finanzierung der bestehenden Verpflichtungen sicherzustellen. Hierzu ist es erforderlich, dass die mit der Geschäftstätigkeit verbundenen Risiken im Rahmen eines ganzheitlichen Risikomanagementansatzes rechtzeitig identifiziert, analysiert, bewertet, gesteuert sowie laufend überwacht und kommuniziert werden. Ausgangspunkt für eine Risi- kostrategie sind neben dem Gesetz über das öffentliche Versorgungswesen und den jeweiligen Satzungen da- bei die übergeordneten Ziele, die in der „Gemeinsamen allgemeinen Geschäftsstrategie“ der Versorgungsein- richtungen der Bayerischen Versorgungskammer und der spezifizierten Geschäftsstrategie des Bayerischen Versorgungsverbands festgelegt werden und folgenden Perspektiven zugeordnet sind: Versicherungstechnische Perspektive Kundenperspektive Versorgungsauftrag Kapitalanlagenperspektive Potenzial- und Prozess- perspektive Aus diesen beiden Strategien wurde die Risikostrategie des Bayerischen Versorgungsverbands abgeleitet, die den Umgang mit den Risiken vorgibt und die Grundsätze der Risikosteuerung beschreibt. Das Risikomanagement ist als wichtiger Bestandteil der Unternehmenssteuerung etabliert. Hierzu hat die Bayeri- sche Versorgungskammer eigene interne Risikomanage- ment-Leitlinien aufgestellt, nach welchen sie ihr Handeln ausrichtet. Dabei ist es Aufgabe des zentralen Risikocon- trollings, die Eignung des Risikomanagements regelmäßig zu beurteilen mit dem Ziel, den gesamten Risikomanage- mentprozess zu verbessern. Die praktische Umsetzung des Risikomanagements läuft nach folgendem Prozess ab:

LAGEBERICHT ◼ Risikoidentifikation Risikoanalyse und -bewertung Risikosteuerung Risikoüberwachung Risikobericht- erstattung Risikoidentifikation Neben dem operativen Geschäft beobachtet die Bayeri- sche Versorgungskammer auch aktuelle Entwicklungen, etwa im Bereich des Kapitalmarktes, der Gesetzgebung oder der Informationstechnologie, um auf Veränderun- gen rechtzeitig und angemessen reagieren zu können. Diese Aufgabe erfüllen Spezialisten des Ressorts Kapital- anlagen, der Bereiche Mathematik, Informationstechno- logie und Service sowie der Geschäftsbereiche. Somit ist die Risikoverantwortung von der Risikoidentifikation bis hin zur Risikosteuerung dezentralisiert und auf die opera- tiven Einheiten verteilt, was eine differenzierte Betrach- tung der einzelnen Risiken erlaubt. Die identifizierten Ri- siken werden systematisch erfasst und Risikokategorien zugeordnet. Risikoanalyse und -bewertung Die identifizierten Risiken werden grundsätzlich im Rah- men von Risikoinventuren regelmäßig analysiert und hinsichtlich ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und ihres Verlustpotenzials bewertet. Hierbei fließen u. a. die Er- kenntnisse aus den Asset-Liability-Untersuchungen so- wie die versicherungsmathematischen Berechnungen und Simulationen verschiedener Szenarien ein. Mit regelmäßigen Ertrags- und Risikoanalysen werden die Asset-Liability-Management-Risiken (ALM-Risiken) dahingehend überprüft, ob mit dem gewählten Kapital- anlageportfolio die gesetzten Ziele sowie die aktuariel- len Mindestanforderungen erfüllt werden können. Für die Ertrags- und Risikoanalysen im Kapitalanlagebereich werden regelmäßig stochastische Szenarien über einen Projektionszeitraum von fünf Jahren verwendet. Mithil- fe dieser stochastischen Simulationen werden aktiv- und passivseitige Projektionen vorgenommen, ausgewertet und in Risikoampeln dargestellt. Zur Überprüfung der langfristigen Finanzierbarkeit der eingegangenen Ver- pflichtungen wird zusätzlich eine Risikoampel mit einem 30-jährigen Betrachtungszeitraum verwendet. Risikosteuerung Im Rahmen der Risikosteuerung wird zunächst der Um- gang mit den Risiken festgelegt (Reduzieren, Eliminieren, Überwälzen – z. B. auf Versicherungen – oder Akzeptie- ren). Im zweiten Schritt werden geeignete Maßnahmen zur Risikosteuerung und / oder Kontrollen ermittelt und beschrieben sowie deren Umsetzungsgrad im Risikoma- nagementsystem dokumentiert. Für die Risikosteuerung der ALM-Risiken werden die Er- trags- und Risikoanalysen als Entscheidungsgrundlage für die Festlegung der Anlagenallokation herangezogen. Ferner wird regelmäßig überprüft, ob im Hinblick auf Marktveränderungen Anpassungen der Annahmen für die Kapitalanlageplanung notwendig sind. 46 | 47

Risikoüberwachung und -messung Die laufende Überwachung der Risiken ist ein fester Bestandteil der Managementaufgaben. Hierbei sorgen die Risikoverantwortlichen dafür, dass die festgesetz- ten Steuerungsmaßnahmen und Kontrollen und die be- schlossene Kapitalallokation umgesetzt werden. Risikoberichterstattung Durch eine strukturierte Risikoberichterstattung an Vor- stand und Aufsicht wird ein umfassender Überblick über die gesamte Risikosituation der Versorgungseinrichtung ermöglicht. Über Visualisierungen mittels Risikoampel und Risikomatrix können die wesentlichen Risiken frühzeitig er- kannt und geeignete Maßnahmen eingeleitet werden. RISIKOSITUATION DES BAYERISCHEN VERSORGUNGSVERBANDS Nachfolgend werden die wesentlichen Risiken beschrieben: Versicherungstechnische Risiken Die satzungsrechtlichen bzw. gesetzlichen Leistungs- verpflichtungen binden die Versorgungseinrichtungen langfristig. Die Rahmenbedingungen können sich aber immer wieder ändern und von den Annahmen des ver- sicherungsmathematischen Geschäftsplans abweichen. Die sich daraus ergebenden Risiken frühzeitig zu erken- nen und gegebenenfalls entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, ist ein wichtiger Teil des Risikomanagements. Sollten die tatsächlichen Entwicklungen insbesondere der Kapitalanlagenrendite, der Lebenserwartung und des Bestands von den Rechnungsgrundlagen erheblich ab- weichen, sind mittelfristig Korrekturen des Verhältnisses von Beiträgen und Leistungen erforderlich. Mittelfristig können aufgrund von Abweichungen zwischen den er- warteten und den tatsächlichen Entwicklungen Korrek- turen des Umlagesatzes, der Bemessungsgrundlage oder eine Anpassung der versicherungstechnischen Rückstel- lungen erforderlich werden. Der Aktivenbestand lässt in den kommenden Jahren einen starken Anstieg der Versorgungsempfänger er- warten. Auf diese konkrete Situation haben wir uns langfristig wie folgt vorbereitet: Unter Fortschreibung des Aktivenbestandes über 100 Jahre wurde bereits im Jahr 2001 ein Finanzierungsplan erarbeitet, der aus je- weils aktueller Sicht absehbare, künftige, demografische Entwicklungen berücksichtigt. Im Jahr 2010 wurde dieser Plan aktualisiert. Durch vermehrte Einbeziehung der Ver- sorgungsleistungen in die Bemessungsgrundlage konnte der seit 2010 geltende Gesamtfinanzierungssatz kon- stant gehalten werden. Ab dem Jahr 2018 wurde gemäß dem Versorgungsrücklagegesetz keine Versorgungsrück- lage mehr erhoben. Zur teilweisen Kompensation wurde ab 2018 der Umlagesatz erhöht. Effektiv kam es zu einer Entlastung der Mitglieder innerhalb des weiterhin einge- haltenen Finanzierungsplans. Zur Überprüfung des Risikos aus Abweichungen zwischen Kapitalanlagenverzinsung und den Anforderungen wer- den im Ressort Kapitalanlagen Kennzahlen für einen Zeitraum von maximal fünf Jahren berechnet, im Bereich Mathematik längerfristige Kennzahlen mit Betrachtungs- zeiträumen von zehn und 30 Jahren. Die Kennzahlen, die

LAGEBERICHT ◼ eine Vielzahl von Ertrags- und Risikoparametern umfas- sen, werden mit einem Ampelsystem überwacht. Darü- ber hinaus werden neben den kurzfristigen Risiken auch die langfristigen Risiken durch gemeinsame Asset-Liabi- lity-Untersuchungen des Ressorts Kapitalanlagen und des Bereichs Mathematik analysiert. Sollten die Unter- suchungen ergeben, dass die Kapitalerträge nicht mehr ausreichen, um den Sollzins zu erwirtschaften, wären entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Diese können eine Anpassung des Umlagesatzes oder eine Änderung der Umlagebemessungsgrundlage beinhalten. Auf der Assetseite wird durch Diversifikation in andere Anlage- formen und Investitionen in Substanzwerte eine größere Unabhängigkeit von Zinsniveau und Inflation angestrebt. Aufgrund der Umlagefinanzierung besteht nur eine gerin- ge Abhängigkeit von den Entwicklungen am Kapitalmarkt. Wesentlich für die Finanzierung des Bayerischen Versor- gungsverbands ist der künftige Neuzugang zu den Aktiven und die Entwicklung der Aktiv- und Versorgungsbezüge (Umlagebemessungsgrundlage). Kurzfristige Auswirkun- gen wie z. B. die Corona-Krise und langfristige Auswirkun- gen (Demografie, Digitalisierung) auf den Bestand und die Bezüge müssen deshalb sehr genau beobachtet werden, um rechtzeitig auf Veränderungen reagieren zu können. Biometrischen Risiken, insbesondere aus der Verlänge- rung der Lebenserwartung, trägt der Bayerische Ver- sorgungsverband Rechnung, indem er die tatsächliche Bestandsentwicklung laufend beobachtet und die Rech- nungsgrundlagen wie z. B. Sterbe- und Invalidisierungs- wahrscheinlichkeiten zur Berücksichtigung aktueller Entwicklungen anpasst. Sollten die gewonnenen Er- kenntnisse dies erfordern, werden die versicherungstech- nischen Rückstellungen angepasst und der Umlagesatz entsprechend erhöht. Nach dem Risikomanagementsystem ProKoRisk besteht für den Bayerischen Versorgungsverband im Bereich der Versicherungstechnik kein hohes bzw. sehr hohes Risiko. Kapitalanlagerisiken Für den Bayerischen Versorgungsverband gehört die Um- setzung einer risikokontrollierten und verantwortungs- bewussten Kapitalanlagestrategie, die über einen mit- telfristigen Zeitraum die aktuariellen Anforderungen mit einer hohen Wahrscheinlichkeit abdeckt, zu den wich- tigsten Unternehmenszielen. Dementsprechend sorgfältig plant der Bayerische Ver- sorgungsverband die Investitionen in die diversen Anlageklassen. Die Risiken von Marktschwankungen einzelner Kapitalanlagen, ausgelöst durch negative Entwicklungen auf den Kapitalmärkten (Marktrisiko) oder eine Verschlechterung der Bonität bei einzelnen Emittenten (Bonitätsrisiko), liegen vor allem in einem dauerhaften Wertverlust einer Anlage. Etwaige Zinsri- siken und deren mögliche Auswirkungen auf den Kapi- talertrag versucht der Bayerische Versorgungsverband frühzeitig auf der Basis von kurz- und mittelfristigen Simulationsrechnungen mit aktuellen Zinsannahmen abzuschätzen. Eigene Kapitalanlageexpertinnen und -experten steuern diese Risiken durch eine Reihe von Maßnahmen. Vor allem durch eine entsprechende Mi- schung und Streuung der Investments sowohl über An- lageklassen als auch über Emittenten vermeidet der Bay- 48 | 49

erische Versorgungsverband Konzentrationsrisiken und somit eine zu große Abhängigkeit von einzelnen Anlage- klassen oder Emittenten. So wird z. B. das Emittenten- rating der im Direktbestand gehaltenen festverzinslichen Titel laufend überwacht und regelmäßig berichtet. Wei- terhin wird ein Limitsystem für Emittenten eingesetzt. Emittenten der vom Bayerischen Versorgungsverband di- rekt gehaltenen Schuldscheine und Namenspapiere sind zum überwiegenden Teil Bund, Länder, öffentlich-recht- liche sowie privatrechtliche Kreditinstitute innerhalb der Ratingklassen zum 31.12.2023 AAA AA A BBB BB Kein Rating EU, wobei der Anteil deutscher Emittenten dominiert. Für den Großteil der festverzinslichen Wertpapiere wird ak- tuell kein erhöhtes Ausfallrisiko gesehen, da auch hier der Anteil der Emittenten mit guter und sehr guter Bonität überwiegt. In der Direktanlage wurden keine Staatsanleihen der eu- ropäischen Peripheriestaaten gekauft bzw. im Bestand gehalten. Die Bonität nach Ratingklassen stellt sich wie folgt im Rentendirektbestand dar (Eigenratings werden bei der entsprechenden Ratingklasse berücksichtigt): in Mio. € 96,1 41,0 54,7 19,0 0,0 24,4 in % 40,9 17,4 23,3 8,1 0,0 10,4 Die Papiere ohne Rating betreffen Realkredite für sieben Gewerbeobjekte, die zusammen mit den anderen Versor- gungseinrichtungen der Bayerischen Versorgungskam- mer begeben wurden. Weitere Maßnahmen betreffen die Optimierung der As- setklassen (= Anlageklassen), die genaue und ständige Analyse der Kapitalmärkte sowie Simulationsrechnungen zu möglichen Entwicklungen der Anlageklassen und deren Auswirkungen auf stille Reserven bzw. außerordentliche Abschreibungen. Hierbei führen Expertinnen und Exper- ten der Bayerischen Versorgungskammer Szenarioberech- nungen sowohl für kurz- als auch für langfristige Zeiträu- me durch. Die Weiterentwicklung des Systems zur Analyse von Ertrags- und Risikokennzahlen bietet dem Bayerischen Versorgungsverband die Möglichkeit, auf einer gemeinsa- men Plattform vielfältige Untersuchungen sowohl auf der Aktiv- als auch auf der Passivseite durchzuführen. Hierbei werden auch Shortfall-Risiken bei den über den Master- fonds gehaltenen Anlagen betrachtet und über einen Con- ditional-Value-at-Risk-Ansatz gesteuert. Durch den Versor- gungswerk-Masterfonds, in dem sämtliche Fondsanlagen enthalten sind, wird die Volatilität einzelner Anlageklassen wie zum Beispiel Aktien gedämpft.

LAGEBERICHT ◼ Bei den Immobilienanlagen bestehen Risiken insbesonde- re in der Vermietung und bei einer Veräußerung. Diesen Risiken begegnet der Bayerische Versorgungsverband sowohl mit einer ausgeglichenen Mieterstruktur als auch mit einem ausgewogenen Mix der Nutzungsarten. Zusätzlich wird auch eine regionale Diversifikation bei den Standorten der Liegenschaften beachtet. Die für das Geschäftsjahr 2023 etwas niedriger ausgefallenen Ver- kehrswerte haben keine Auswirkungen auf das bilanzielle Ergebnis des Bayerischen Versorgungsverbands. Ein besonderes Merkmal der alternativen Anlagen ist die Illiquidität. Hier gilt es, die getätigten Investitionen laufend zu analysieren und zu monitoren. Zusätzlich achtet der Bayerische Versorgungsverband darauf, dass der Anteil der illiquiden Anlageklassen begrenzt bleibt, um speziell im Versorgungswerk-Masterfonds jederzeit handlungsfähig zu bleiben. Bei der Vergabe von Realkrediten besteht das Risiko, dass Darlehensnehmer (Schuldner) ihren Zahlungsverpflich- tungen teilweise oder vollständig nicht nachkommen. Die Kombination aus gestiegenen Zinsen und Baukosten bringt immer mehr Immobilienunternehmen und -ent- wickler in erhebliche Liquiditätsschwierigkeiten. Wertberichtigungen auf das Kreditvolumen wurden im Geschäftsjahr 2023, aufgrund der aktuell erstellten Wertgutachten, nicht vorgenommen. Nähere Angaben befinden sich im Anhang Punkt „4. Sonstige Angaben“. Währungsrisiken Bei einem großen Teil der Investitionen, die außerhalb des Euroraums getätigt wurden, ist die Währung gesichert. Ausnahmen bilden die volatilen Anlageklassen Aktien, REITs und Private Equity sowie Investitionen in Emerging Markets, bei denen die Währungssicherung nicht oder nur zu hohen Kosten möglich ist. Der Anteil von unge- sicherten Währungspositionen wird regelmäßig auf die Einhaltung der aufsichtsrechtlichen Grenzen überprüft. Liquiditätsrisiken Dem Risiko, Zahlungsverpflichtungen nicht erfüllen zu können, begegnet der Bayerische Versorgungsverband, indem er den Rückfluss verzinslicher Anlagen steuert und die Liquidität sichert. Durch aktives Liquiditätsma- nagement wird sowohl die kurz- als auch die langfristige Zahlungsfähigkeit des Bayerischen Versorgungsverbands sichergestellt. Bei kurzfristigem Kapitalbedarf könnte zu- dem auf den eigenen Cashpool der Bayerischen Versor- gungskammer zurückgegriffen werden. Der Bayerische Versorgungsverband hat zusammen mit anderen Versorgungseinrichtungen der Bayerischen Ver- sorgungskammer drei erstrangig besicherte Realkredite an die SIGNA Gruppe vergeben. Bei zwei dieser Realkre- dite wurden die Zinszahlungen im vierten Quartal 2023 verspätet geleistet. Deshalb wurde das Kreditausfall- risiko bei diesen zwei Realkrediten mit hoch bewertet. Risiken aus dem Ausfall von Forderungen Wesentliche Risiken aus dem Ausfall von Forderungen be- stehen nicht. Denn diese betreffen großteils Beitragsfor- derungen, die in der Regel aus der Stichtagsbetrachtung zum Jahreswechsel resultieren und im Januar des nach- folgenden Geschäftsjahres beglichen werden. Weitere Forderungen bestehen bei den Miet- und Nebenkosten 50 | 51

aus Haus- und Grundbesitz und werden eng überwacht. Für die wirtschaftlichen Verhältnisse des Bayerischen Versorgungsverbands sind diese von untergeordneter Bedeutung. Beim Bayerischen Versorgungsverband bestehen nach dem Risikomanagementsystem ProKoRisk außer dem be- reits genannten Kreditausfallrisiko keine sehr hohen oder hohen Risiken im Bereich der Kapitalanlagen. Operationelle Risiken Unter operationellem Risiko wird das Risiko von Verlus- ten aufgrund von unzulänglichen oder fehlgeschlagenen internen Prozessen oder aus mitarbeiter- und systembe- dingten oder aber externen Vorfällen verstanden. Das operationelle Risiko umfasst auch Rechtsrisiken, jedoch nicht strategische Risiken und Reputationsrisiken. Wesentlicher Erfolgsfaktor sind kompetente und engagier- te Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Diese zu gewinnen und zu binden, ist eine kontinuierliche Herausforderung, vor allem vor dem Hintergrund des demografischen Wan- dels und des intensiven Wettbewerbs am Arbeitsmarkt. Insofern besteht das Risiko, dass Leistungsträgerinnen und Leistungsträger das Unternehmen verlassen und mit ihnen Fachwissen verloren geht. Kurzfristige negative Auswir- kungen der Fluktuation werden durch entsprechende Stell- vertreterregelungen, angemessene Prozessdokumentati- onen und eine konsequente Nachfolgeplanung minimiert. Um dem Verlust von Fach- und Führungskräften entge- genzusteuern, bietet die Bayerische Versorgungskammer sichere Arbeitsplätze mit interessanten Entwicklungsmög- lichkeiten, eine Vergütung auf der Grundlage der für den öffentlichen Dienst gültigen Tarifverträge und eine be- triebliche Altersvorsorge. Zudem bietet die Bayerische Ver- sorgungskammer den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Arbeitsumfeld, das flexible Arbeitszeiten, individuelle Teilzeitmodelle und weitere Unterstützung zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglicht. Hierzu gehören u. a. ein umfassendes Fortbildungsangebot, ein betriebliches Gesundheitsmanagement sowie verschiede- ne Sozialleistungen. Das Prinzip der Vielfalt und Gleichbe- handlung aller Beschäftigten unterstützt dabei, die besten Fach- und Führungskräfte für die Bayerische Versorgungs- kammer zu gewinnen und langfristig zu binden. Von zentraler Bedeutung ist auch eine sichere und zu- kunftsfähige Informationstechnologie. Den Risiken eines Systemausfalls sowie eines Ausfalls technischer Einrich- tungen begegnet die Bayerische Versorgungskammer unter anderem durch regelmäßige Datensicherung und den Betrieb eines Backup-Rechenzentrums, das die schnelle Wiederherstellung von Daten und Anwendungen ermöglicht. Diese sind durch Zugriffsberechtigungen um- fassend geschützt. Nicht zuletzt sichern Firewall-Systeme und Security-Gateways unsere IT-Infrastruktur gegen ex- terne Angriffe. Aufgrund der derzeitigen, sehr angespann- ten politischen Lage besteht trotz dieser umfangreichen Maßnahmen ein hohes Risiko, dass vor allem Daten von außen manipuliert oder vernichtet werden könnten. Im Übrigen orientiert sich die Bayerische Versorgungs- kammer in Fragen der Informationssicherheit an den Empfehlungen des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik.

LAGEBERICHT ◼ Nach der Integration des bisherigen Dienstleisters in einen Versicherungskonzern wurde der Bayerischen Versorgungs- kammer mitgeteilt, dass das genutzte ALM-Tool vom bis- herigen Dienstleister nicht weiter gewartet werden kann. Dieser Sachverhalt war der Auslöser für die hohe Risikoein- schätzung im letzten Geschäftsbericht. Nach den im letzten Jahr gemachten Erfahrungen schätzt die Bayerische Versor- gungskammer das Risiko, dass das Tool nicht weiter betrie- ben werden kann, nicht mehr als hoch ein. Die zunächst befürchteten Schwierigkeiten hinsichtlich der Lauf- und Zu- kunftsfähigkeit der verwendeten Software sind nicht aufge- treten, so dass die Bayerische Versorgungskammer bis auf Weiteres mit dem bestehenden ALM-Tool arbeiten kann. Einheitliche Standards für Überwachungs- und Kontroll- prozesse, etwa das Vier-Augen-Prinzip oder Funktions- trennung, gewährleisten auch für die organisatorischen Abläufe ein hohes Sicherheitsniveau. nerbetrieblichen Bestimmungen hin. Diese Vorkehrungen beinhalten präventive Maßnahmen, wie Aufklärung, Infor- mation und Schulung von Beschäftigten, sowie Kontroll- maßnahmen zur Aufdeckung von Regelverletzungen. Ziel ist die Schaffung einer nachhaltigen Compliance-Kultur. Externe politische Risiken Die grundlegenden Änderungen im Bereich der Al- tersversorgungspolitik haben ebenfalls Einfluss auf den Bayerischen Versorgungsverband. Daher beobachtet der Bayerische Versorgungsverband die Entwicklungen der Gesetzgebung und Rechtsprechung kontinuierlich und systematisch, um frühzeitig auf Änderungen reagieren zu können. Zudem setzt sich der Bayerische Versorgungs- verband über die Arbeitsgemeinschaft kommunale und kirchliche Altersversorgung (AKA) e. V. im politischen Meinungsbildungsprozess aktiv für die Interessen seiner Mitglieder und deren Dienstkräfte ein. Dem Risiko, dass die für den Bayerischen Versorgungs- verband geltenden Rechts- und Verwaltungsvorschrif- ten nicht eingehalten werden, begegnet der Bayerische Versorgungsverband, indem diese Rechtsvorschriften und die Änderungen des Rechtsumfeldes zum einen durch die zentrale Rechtsabteilung hinsichtlich der anstaltsübergreifenden und nicht versorgungsspezifi- schen Rechtsfragen und zum anderen durch die für das Versorgungsrecht zuständige Fachabteilung geprüft und bewertet werden. Zusammenfassende Einschätzung der Risikolage Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und der Konflikt im Nahen Osten führen weiterhin zu erhöhten Unsicherheiten an den internationalen Kapitalmärkten. In diesem Umfeld machte sich die Diversifikation im Portfolio des Bayerischen Versorgungsverbands positiv bemerkbar. Gleichzeitig ergeben sich durch das aktuell höhere Zins- niveau Chancen, langfristige Investitionen in Form von festverzinslichen Wertpapieren zu tätigen und Renditen über der aktuariellen Mindestzinsanforderung zu erzielen. Daneben wirkt das Compliance Management durch or- ganisatorische Vorkehrungen im Unternehmen auf die Einhaltung der rechtlichen, aufsichtsbehördlichen und in- Das Kreditausfallrisiko bei zwei der drei erstrangig besi- cherten Realkredite an die SIGNA Gruppe wurde im De- zember mit hoch bewertet. 52 | 53

Chancen- und Prognosebericht Nachfolgend fassen wir die weitere Entwicklung der we- sentlichen Leistungsindikatoren für den Bayerischen Ver- sorgungsverband zusammen. BESTANDSENTWICKLUNG Für das kommende Jahr wird eine im Wesentlichen sta- bile Anzahl der Mitglieder und der angemeldeten Dienst- kräfte erwartet. Dabei ist die künftige Entwicklung der angemeldeten Dienstkräfte genau zu beobachten, um rechtzeitig Veränderungen aufgrund von demografi- schen, wirtschaftlichen oder technischen Entwicklungen zu erkennen. Die Zahl der Versorgungsempfänger wird sich weiter leicht erhöhen. Umlageaufkommen Die Bemessungsgrundlage für die Umlage sind die Aktiv- und Versorgungsbezüge. In 2024 / 2025 werden die Besol- dungs- und Versorgungsbezüge durch die zeitgleiche und systemgerechte Übertragung des Tarifabschlusses für die Tarifbeschäftigten des öffentlichen Dienstes der Länder vom 9. Dezember 2023 entsprechend erhöht. Zudem wer- den die Zahl der Versorgungsempfänger bzw. die Versor- gungsleistungen insgesamt leicht ansteigen. Deshalb ist mit einem steigenden Umlageaufkommen zu rechnen. Die künftige Entwicklung der Aktiv- und Versorgungsbe- züge und deren Anhebungen sind genau zu beobachten. Versorgungsleistungen Die Versorgungsleistungen werden aufgrund der Bezü- geerhöhung und der steigenden Anzahl der Versorgungs- empfänger sowie weiterer leistungswirksamer gesetzlicher Maßnahmen, wie der Neuausrichtung orts- und familienbe- zogener Besoldungsbestandteile, deutlich ansteigen. Freiwillige Mitglieder und Servicemitglieder Nach der Gewinnung der Stadt Würzburg verfolgt der Bayerische Versorgungsverband weiterhin das Ziel, die Zahl sowohl seiner freiwilligen Mitglieder als auch seiner Servicemitglieder zu erhöhen. Leistungen im Rahmen des Gesetzes- und Satzungsvollzugs Der Umfang der Leistungen im Gesetzes- und Satzungs- vollzug wird in etwa gleich bleiben. Verwaltungskosten Auch in den kommenden Jahren wird, um den Anfor- derungen der Mitglieder und Bediensteten nach einer Ausweitung des digitalen Serviceangebots bestmöglich nachzukommen, vor allem in die Digitalisierung und IT investiert werden. Insbesondere die stetige Weiterent- wicklung der Bestandsführungssoftware und des On- line-Portals für Mitglieder sowie die Neuausrichtung der IT in der Bayerischen Versorgungskammer führen zu einem wachsenden Verwaltungsaufwand vor allem bei den Betriebskosten. Rückstellungen Die versicherungstechnischen Rückstellungen werden zu- nächst unverändert bleiben oder weiter leicht ansteigen. Im weiteren Verlauf wird es planmäßig zu einem teilwei- sen Verzehr kommen. KAPITALANLAGEN Zum Start des neuen Jahres bestehen die Probleme des vergangenen Jahres fort. Insbesondere die Entwicklung der Inflationsraten, die Zinsentscheidungen der Noten-

LAGEBERICHT ◼ banken, die Energieversorgung sowie der Ukraine-Krieg und der Konflikt im Nahen Osten dürften die Richtung an den Finanzmärkten weiterhin stark beeinflussen. Zwar ist hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung im Euroraum und Deutschland ein zunehmender Op- timismus spürbar, grundsätzlich ist eine Rezession im Euroraum aber noch nicht vom Tisch. Der Sachverstän- digenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung geht in seinem Jahresgutachten von einem leicht steigenden Bruttoinlandsprodukt für das Jahr 2024 aus. Auch 2024 wird mit Sicherheit kein leichtes Jahr für die Finanzmärkte. Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Konflikts im Na- hen Osten sind derzeit schwer abzuschätzen. Obwohl die direkten wirtschaftlichen Auswirkungen für den Wes- ten aufgrund geringer Handelsvolumina überschaubar bleiben sollten, spielt der Anstieg der Ölpreise über indi- rekte Effekte möglicherweise eine bedeutendere Rolle. Dies würde wiederum den Spielraum für geldpolitische Lockerungen einschränken und die konjunkturelle Erho- lung erschweren. Das Kapitalanlagevolumen des Bayerischen Versor- gungsverbands wird in 2024 erneut leicht ansteigen. Neben den in diesem Jahr zu erwartenden Fälligkeiten gilt es, in Anlehnung an die SAA, einen größeren Teil der neu anzulegenden Mittel in den Rentendirektbestand zu investieren. Durch das aktuell höhere Zinsniveau am Rentenmarkt können derzeit – im Vergleich zu den Rendi- ten bei fällig werdenden Anleihen – nach wie vor höhere Neuanlagerenditen erwirtschaftet werden. Darüber hin- aus bietet der breit diversifizierte Versorgungswerk-Mas- terfonds des Bayerischen Versorgungsverbands auch in diesem Umfeld ausreichend Investitionsmöglichkeiten. Unter anderem werden bestehende Kapitalzusagen für Immobilieninvestments bedient. Für das Geschäftsjahr 2024 wird für den Versorgungswerk-Masterfonds des Bayerischen Versorgungsverbands eine positive Perfor- mance erwartet . ZUSAMMENFASSENDE EINSCHÄTZUNG Für das Geschäftsjahr 2024 geht man insgesamt weiter von einer soliden Entwicklung des Bayerischen Versor- gungsverbands aus. Der Verwaltungsrat hat in seiner Sitzung im Jahr 2020 den Beschluss über das Umlageprogramm der Jahre 2021 mit 2025 satzungsgemäß gefasst. Der Umlagesatz für den ge- nannten Zeitraum wurde unverändert auf 39,9 % festge- legt. Die künftige Entwicklung der Aktiv- und Versorgungs- bezüge und deren Anhebungen sind genau zu beobachten. Die Zahl der Versorgungsempfänger (inkl. Erstattungsfäl- le) wird sich in den nächsten zehn Jahren nur noch leicht erhöhen, die Leistungen (inkl. Erstattungen) werden sich insgesamt um ca. 10 % erhöhen. Der Kapitalquotient (Verhältnis aus dem Vermögen und den Leistungen eines Jahres) wird weiterhin über 2 betragen. Auf Basis der bisherigen Geschäftsentwicklung erwartet der Bayerische Versorgungsverband für das Geschäfts- jahr 2024 eine Verzinsung der Kapitalanlagen, die leicht unter dem Vorjahresniveau liegen dürfte. Diese Einschät- zung kann allerdings durch jetzt noch nicht absehbare Entwicklungen an den Kapitalmärkten in beide Richtun- gen beeinflusst werden. 54 | 55

Bilanz ZUM 31. DEZEMBER 2023 (MIT VERGLEICHSZAHLEN DES VORJAHRES) AKTIVA 31. Dezember 2023 31. Dezember 2022 Euro Euro Euro Euro Euro A. Immaterielle Vermögensgegenstände I. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnli- che Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten B. Kapitalanlagen I. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken II. Kapitalanlagen in verbundenen Unter- nehmen und Beteiligungen 1. Beteiligungen III. Sonstige Kapitalanlagen 1. Aktien, Anteile oder Aktien an Invest mentvermögen und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 2. Inhaberschuldverschreibungen u. a. festverzinsliche Wertpapiere 3. Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenschuldforderungen 4. Sonstige Ausleihungen a) Namensschuldverschreibungen b) Schuldscheinforderungen und Darlehen 155.007.946,57 34.602.357,52 5. Einlagen bei Kreditinstituten 2.929.831,20 3.482.489,08 68.879,80 68.879,80 7.096.099,38 4.908.681,00 1.344.666.732,51 1.301.447.288,24 21.120.016,66 24.369.545,42 189.610.304,09 7.200.000,00 6.120.000,00 24.412.225,85 161.606.901,60 27.188.442,90 188.795.344,50 0,00 C. Forderungen I. Forderungen aus dem selbst abge- schlossenen Versicherungsgeschäft an: Versicherungsnehmer II. Sonstige Forderungen D. Sonstige Vermögensgegenstände I. Sachanlagen und Vorräte II. Laufende Guthaben bei Kreditinstitu- ten, Schecks und Kassenbestand III. Andere Vermögensgegenstände E. Rechnungsabgrenzungsposten I. Abgegrenzte Zinsen und Mieten II. Sonstige Rechnungsabgrenzungs- posten 1.586.966.598,68 1.520.774.858,59 1.594.131.577,86 1.525.752.419,39 41.304.526,98 4.462.417,57 36.638.735,03 2.814.227,28 45.766.944,55 39.452.962,31 521.799,93 537.877,70 1.470,60 101.088.187,31 1.538,54 95.977.458,18 101.611.457,84 96.516.874,42 2.775.596,47 2.343.312,34 300.598,95 394.229,06 3.076.195,42 2.737.541,40 Summe der Aktiva: 1.747.516.006,87 1.667.942.286,60

PASSIVA A. Eigenkapital I. Gewinnrücklagen 1. Satzungsmäßige Rücklage B. Versicherungstechnische Rückstellungen I. Deckungsrückstellung a) Schwankungsrückstellung b) Rückstellungen für außerordentliche Belastungen II. Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle a) Rückstellungen für noch nicht JAHRESABSCHLUSS ◼ 31. Dezember 2023 31. Dezember 2022 Euro Euro Euro Euro 92.628.859,53 90.218.762,09 1.379.576.509,69 4.713.128,52 1.384.289.638,21 1.285.911.583,18 5.067.880,13 1.290.979.463,31 51.400.000,00 51.400.000,00 127.324.478,00 angeforderte Versorgungslastanteile 51.800.000,00 III. Versorgungsrücklage C. Andere Rückstellungen I. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen II. Sonstige Rückstellungen D. Andere Verbindlichkeiten I. Verbindlichkeiten aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft gegenüber Versicherungsnehmern II. Sonstige Verbindlichkeiten, davon aus Steuern EUR 160.486,26 (Vorjahr: EUR 151.846,81) E. Rechnungsabgrenzungsposten Summe der Passiva: 51.800.000,00 114.592.030,00 1.550.681.668,21 1.469.703.941,31 18.743.180,00 3.445.136,43 18.648.964,00 3.406.237,81 22.188.316,43 22.055.201,81 67.033.137,98 70.060.902,71 14.976.524,72 15.895.978,68 82.009.662,70 85.956.881,39 7.500,00 7.500,00 1.747.516.006,87 1.667.942.286,60 Es wird bestätigt, dass der Umlagesatz und die versicherungstechnischen Rückstellungen gemäß §§ 9 und 21 der Satzung festgelegt worden sind. München, den 31. Mai 2024 Susanne Rosenbusch Verantwortliche Aktuarin 56 | 57

Gewinn- und Verlustrechnung FÜR DIE ZEIT VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2023 (MIT VERGLEICHSZAHLEN DES VORJAHRES) POSTEN I. Versicherungstechnische Rechnung 1. Verdiente Beiträge für eigene Rechnung a) Umlagen 2. Erträge aus Kapitalanlagen a) Erträge aus Beteiligungen b) Erträge aus anderen Kapitalanlagen 2023 Euro Euro 2022 Euro 615.585.340,20 596.462.766,98 615.585.340,20 596.462.766,98 12.127,09 5.293,90 ba) Erträge aus Grundstücken, grundstücksgleichen Rechten und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken bb) Erträge aus anderen Kapitalanlagen c) Gewinne aus dem Abgang von Kapitalanlagen 1.288.957,42 47.299.020,72 1.062.823,08 1.240.504,60 43.710.454,51 1.343.125,82 49.662.928,31 46.299.378,83 3. Sonstige versicherungstechnische Erträge 809.884,90 724.746,95 4. Aufwendungen für Versorgungsfälle a) Zahlungen für Versicherungsfälle 583.021.848,35 549.063.333,43 5. Veränderung der übrigen versicherungstechnischen Rückstellungen 74.508.361,85 89.233.970,65 6. Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb a) Verwaltungsaufwendungen 7. Aufwendungen für Kapitalanlagen a) Aufwendungen für die Verwaltung von Kapitalanlagen, Zinsaufwendungen und sonstige Aufwendungen für Kapitalanlagen 7.259.077,04 6.709.823,77 1.187.008,93 1.187.008,93 864.602,95 8. Sonstige versicherungstechnische Aufwendungen 0,04 34.147,90 9. Versicherungstechnisches Ergebnis 81.857,20 -2.418.985,94

JAHRESABSCHLUSS ◼ POSTEN II. Nichtversicherungstechnische Rechnung 1. Sonstige Erträge 2023 Euro Euro 2022 Euro 4.490.308,41 931.873,09 2. Sonstige Aufwendungen 2.145.154,74 1.953.181,12 3. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 2.345.153,67 -1.021.308,03 2.427.010,87 -3.440.293,97 4. Außerordentliche Erträge 0,00 2.426.249,07 5. Außerordentliches Ergebnis 0,00 2.426.249,07 6. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 1.962,78 793,98 7. Sonstige Steuern 14.950,65 14.950,65 8. Jahresüberschuss / Jahresfehlbetrag 2.410.097,44 -1.029.789,53 9. Entnahme aus Gewinnrücklagen a) aus der satzungsmäßigen Rücklage 10. Einstellungen in Gewinnrücklagen a) in die satzungsmäßige Rücklage 11. Bilanzgewinn / Bilanzverlust 0,00 1.029.789,53 2.410.097,44 0,00 0,00 0,00 58 | 59

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Rechtliche Grundlagen Der Jahresabschluss und der Lagebericht werden nach Art. 12 Abs. 1 und 2 VersoG i. V. m. § 6 DVVersoG unter Berücksichtigung des Finanzierungsverfahrens in ent- sprechender Anwendung Kapitalanlagen in Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen Anteile an verbundenen Unternehmen und die Beteili- gungen werden zu den fortgeführten Anschaffungskos- ten bewertet. ■ der §§ 238 ff., §§ 341 ff. des Handelsgesetzbuches (HGB) in der am 1. Februar 2018 geltenden Fassung sowie ■ der Vorschriften der Verordnung über die Rechnungs- legung von Versicherungsunternehmen (RechVersV) in der am 1. Februar 2018 geltenden Fassung wie für eine Pensionskasse aufgestellt. Die Posten im Jah- resabschluss und Lagebericht werden gemäß § 6 Abs. 1 DVVersoG nach den Festlegungen im versicherungsma- thematischen Geschäftsplan bezeichnet. Immaterielle Vermögensgegenstände Immaterielle Vermögensgegenstände werden mit ihren Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger Abschrei- bungen bewertet. Abschreibungen erfolgen linear. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten werden mit den fortgeführten Anschaffungs- bzw. Her- stellungskosten angesetzt. Zusatz- und Sondereinrich- tungen in Gebäuden werden regelmäßig einheitlich mit den Gebäuden abgeschrieben. Die planmäßigen Abschrei- bungen von den Anschaffungs- und Herstellungskosten be- tragen grundsätzlich 2,5 % p. a., linear auf 40 Jahre. Für neu angeschaffte Gewerbeimmobilien (Handel) gilt seit dem 1. Januar 2014 ein reduzierter Abschreibungssatz von 1,67 %. Inhaberschuldverschreibungen und Anteile an Investmentvermögen / Wertpapiere und Anteile an Investmentvermögen Diese Anteile an Investmentvermögen und Inhaberschuld- verschreibungen werden nach den für das Anlagevermö- gen geltenden Vorschriften bewertet (§ 341 b Abs. 2 i. V. m. § 253 Abs. 3 HGB). Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenschuldforderungen Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenschuldforderun- gen werden zu Anschaffungskosten abzüglich planmäßi- ger und außerplanmäßiger Tilgungen angesetzt. Sonstige Ausleihungen Namensschuldverschreibungen sind gemäß § 341 c Abs. 1 HGB mit den Nennwerten bewertet. Sowohl Agio- als auch Disagiobeträge werden in den entsprechenden Rechnungsabgrenzungsposten aufgenommen und plan- mäßig linear über die Laufzeit der zugrunde liegenden Kapitalanlagen erfolgswirksam aufgelöst. Schuldscheinforderungen und Darlehen werden gemäß § 341 c Abs. 3 HGB zu Anschaffungskosten zuzüglich oder abzüglich der kumulierten Amortisation einer Differenz zwischen den Anschaffungskosten und dem Rückzah- lungsbetrag angesetzt.

JAHRESABSCHLUSS ◼ Im Bestand des Bayerischen Versorgungsverbands befin- den sich nach IDW RS HFA 22 nur einfach strukturierte Produkte, welche keiner getrennten Bewertung bedürfen. Einlagen bei Kreditinstituten Die Einlagen bei Kreditinstituten werden zu Nennwerten bilanziert. Zeitwertermittlung Die Zeitwertermittlung der Kapitalanlagen wird wie folgt vorgenommen: 1. Die Zeitwertermittlung für Immobilien erfolgt nach § 55 RechVersV und für die übrigen Kapitalanlagen nach § 56 RechVersV. 2. Die Wertermittlung der Immobilien erfolgt nach den gesetzlichen Bestimmungen des BauGB, der Immo- WertV vom 19. Mai 2010 und den allgemein anerkann- ten Richtlinien der Wertermittlung. Die Bewertung wird in der Regel nach dem vereinfachten Ertragswert- verfahren (GDV-Methode II) zum Stichtag 31. Dezem- ber eines jeden Jahres durchgeführt. 3. Die Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteili- gungen werden zu Marktwerten bewertet. Bei Immo- biliengesellschaften wird analog der Immobilien im Direktbestand der aktuelle Verkehrswert des Objekts ermittelt. Auf Basis der vorläufigen Bilanz der Objekt- gesellschaft zum 31. Dezember 2022 ergibt sich unter Berücksichtigung dieses Verkehrswerts das Eigenkapi- tal zu Zeitwerten und somit der aktuelle Zeitwert des Anteils am verbundenen Unternehmen bzw. an der Be- teiligung. Für das Grundstück der Grundstücksgesell- schaft RS 76 GmbH & Co. KG wird der im Gutachten für den Ankauf festgelegte Wert als Verkehrswert ange- setzt. Für die Beteiligung an der Universal-Investment BVK Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH (UBK) wur- den die Anschaffungskosten als Zeitwert angesetzt, da aufgrund der geplanten zukünftigen Geschäftsent- wicklung mit keinen signifikanten Wertzuwächsen der Gesellschaft zu rechnen ist. 4. Anteile an Investmentvermögen werden mit dem Rücknahmepreis zum Bilanzstichtag bewertet. 5. Der verzinsliche Direktbestand (Namensschuld- verschreibungen, Schuldscheindarlehen und Hy- pothekenforderungen (Realkredite)) wird auf der Grundlage der Swap-Kurve (Euribor vs. 6 Monate) im ERP-System als Standardtransaktion bewertet. Dabei werden die Spreads (Zinsaufschläge) auf gedeckte Namensschuldverschreibungen und Hypotheken- forderungen von der Zinsstrukturkurve gedeckter europäischer Anleihen (European Covered Bond AAA Index) und auch differenzierte Spreads für ungedeck- te Namensschuldverschreibungen, Schuldscheine und übrige Ausleihungen berücksichtigt. Zusätzlich werden die seit dem letzten Zinstermin aufgelau- fenen Stückzinsen berücksichtigt. Dadurch wird der Wert abgebildet, der effektiv für den Kauf einer An- leihe zu begleichen ist (sogenannter Dirty Price). Die Inhaberschuldverschreibungen wurden grundsätz- lich mit dem Börsenkurs / Rücknahmekurs zum Bilanz- stichtag bewertet. Inhaberschuldverschreibungen, für die kein Börsenkurs / Rücknahmekurs vorlag, wurden auf Basis eines internen Bewertungsmodells mit ei- nem entsprechenden Credit Spread zum Swap bewer- tet. Zusätzlich werden die seit dem letzten Zinstermin aufgelaufenen Stückzinsen berücksichtigt. Dadurch 60 | 61

wird der Wert abgebildet, der effektiv für den Kauf ei- ner Anleihe zu begleichen ist (sogenannter Dirty Price). 6. Die laufende Überwachung / Bewertung der struktu- rierten Produkte wird mit Hilfe der Bloomberg Funktion BVPM und DLIB sichergestellt. Zusätzlich werden eigene Berechnungen zur Zeitwertermittlung herangezogen. nungsabgrenzungsposten enthalten im Wesentlichen ab- gegrenzte Zinsen sowie Agiobeträge, die über die Laufzeit der zugrunde liegenden Kapitalanlagen ertragsmindernd aufgelöst werden, sowie Aufwendungen aus Wartungs- verträgen, die über die Laufzeit der Verträge abgegrenzt werden. Die Bewertung erfolgt mit dem Nennwert. Forderungen aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft und sonstige Forderungen Forderungen aus dem selbst abgeschlossenen Versiche- rungsgeschäft, Zins- und Mietforderungen und sonstige Forderungen werden mit dem Nennbetrag bewertet. An- fallende Einzelwertberichtigungen und Abschreibungen auf Beitragsforderungen werden bei den entsprechenden Aktivposten abgesetzt. Mietforderungen werden bei Un- einbringlichkeit abgeschrieben; bei Zweifelhaftigkeit wer- den Einzelwertberichtigungen im Umfang des akuten Aus- fallrisikos gebildet. Verbleibende Mietforderungen werden abhängig von deren Fälligkeit pauschal wertberichtigt. Sachanlagen und Vorräte Betriebs- und Geschäftsausstattung wird zu den An- schaffungskosten, vermindert um planmäßige Ab- schreibungen, bewertet. Planmäßige Abschreibungen werden in Anlehnung an die steuerlichen Vorschriften vorgenommen. Andere Vermögensgegenstände Andere Vermögensgegenstände werden mit den Nenn- werten ausgewiesen. Aktive Rechnungsabgrenzungsposten Die mit dem Nominalbetrag bewerteten aktiven Rech- Sicherheitsrücklage Der Bayerische Versorgungsverband hat aufgrund von Art. 14 VersoG eine Sicherheitsrücklage gebildet. Diese dient der Sicherstellung der dauernden Erfüllbarkeit der Verpflichtun- gen aus den Versorgungsverhältnissen. Die Mindestzufüh- rung zur Sicherheitsrücklage ist in § 8 DVVersoG geregelt. Eigenkapital Die satzungsmäßige Rücklage wird mit dem Nennwert angesetzt und bestimmt sich nach § 9 Abs. 3 der Satzung. Versicherungstechnische Rückstellungen Schwankungsrückstellung Die Schwankungsrückstellung dient zur Vermeidung grö- ßerer Veränderungen des Umlagesatzes. Ihr sind Mittel zuzuführen, die zur sonstigen Rücklagenbildung nicht benötigt werden. Rückstellungen für außerordentliche Belastungen Die Rückstellungen für außerordentliche Belastungen enthalten im Wesentlichen von Mitgliedern nach ver- sicherungsmathematischen Berechnungen geleistete Zahlungen für Einzelfälle, in denen der Bayerische Ver- sorgungsverband später die Leistungen übernimmt, welche nicht von der Umlagegemeinschaft getragen werden sollen. Die Auflösung geschieht ratierlich mit 7 %

JAHRESABSCHLUSS ◼ aus dem Vorjahreswert bzw. nach der tatsächlichen Be- lastung. Rückstellungen für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle a) Rückstellungen für noch nicht angeforderte Versorgungslastanteile Die Rückstellung für noch nicht angeforderte Versor- gungslastanteile dient der periodengerechten Zuordnung der im folgenden Geschäftsjahr zu erwartenden Anforde- rungen anderer Dienstherren. Die Berechnung beruht im Wesentlichen auf Erfahrungswerten unter Berücksichti- gung der aktuellen Berechnungsgrundlagen. Versorgungsrücklage Die Versorgungsrücklage wurde nach Maßgabe der ge- setzlichen Vorschriften für alle beim Bayerischen Versor- gungsverband angemeldeten Bediensteten und Versor- gungsempfänger gebildet. Sie dient seit dem Jahr 2018 zur Stabilisierung des Umlagesatzes. Nichtversicherungstechnische Rückstellungen Die Pensionsrückstellungen und Beihilferückstellungen sind nach versicherungsmathematischen Grundsätzen mit den Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck mit einem Rechnungszinsfuß von 1,82 % und einer künf- tigen Dynamik der Aktiven- und Versorgungsbezüge in Höhe von 0,94 % berechnet. Die Abzinsung unter An- wendung des § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB erfolgt gemäß der Rückstellungsabzinsungsverordnung mit dem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten durchschnittli- chen Zinssatz der letzten zehn Jahre bei einer angenom- menen Restlaufzeit von 15 Jahren. Es wird das steuerliche Teilwertverfahren nach § 6a EStG angewandt. Für die Be- wertung von beamtenrechtlichen Versorgungszusagen ist dieses Verfahren geeignet, da der erdiente Anspruch einer Beamtin oder eines Beamten pro Jahr um den glei- chen Prozentsatz steigt. Der Unterschiedsbetrag gemäß § 253 Abs. 6 HGB zu einer Rückstellung mit einem zugrun- de liegenden Rechnungszins von 1,74 % (Durchschnitt über sieben Jahre) beträgt 222.361 €. Rückstellungen für Verpflichtungen aus Beihilfen und Altersteilzeitvereinba- rungen werden mit dem Barwert der Verpflichtung mit einem Rechnungszinsfuß von 1,74 % (durchschnittlicher Zinssatz der letzten sieben Jahre) und einer künftigen Dynamik von 0,94 % angesetzt. Die Steuerrückstellungen und übrigen sonstigen Rückstel- lungen sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags gebildet. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden entsprechend § 253 Abs. 2 HGB abgezinst. Verbindlichkeiten aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft und andere Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus dem selbst abgeschlossenen Versi- cherungsgeschäft und andere Verbindlichkeiten sind mit dem Rückzahlungsbetrag bewertet. Passive Rechnungsabgrenzungsposten Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten werden mit dem Nominalbetrag bewertet. Diese enthalten kapitali- sierte Abfindungsbeträge aus Regressen. Die Bewertung erfolgt mit dem Kapitalisierungsbetrag abzüglich der tat- sächlich entstandenen Heilbehandlungskosten bzw. der tatsächlich angefallenen Versorgungsleistungen. 62 | 63

ENTWICKLUNG DER AKTIVPOSTEN A UND B IM GESCHÄFTSJAHR 2023 A. Immaterielle Vermögensgegenstände 3.482.489,08 1.797.179,87 Bilanzwerte Vorjahr Euro Zugänge Euro B. Kapitalanlagen I. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich Bauten auf fremden Grundstücken II. Kapitalanlagen in verbundenen Unternehmen und Beteiligungen a) Beteiligungen Kapitalgesellschaften b) Beteiligungen Personengesellschaften Summe B. II. III. Sonstige Kapitalanlagen 1. Aktien, Anteile oder Aktien an Investmentvermögen und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 2. Inhaberschuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 3. Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenschuldforderungen 4. Sonstige Ausleihungen a) Namensschuldverschreibungen b) Schuldscheinforderungen und Darlehen 5. Einlagen bei Kreditinstituten Summe B. III. Summe B. Insgesamt Der Zeitwert der zu Anschaffungskosten bilanzierten Ka- pitalanlagen beträgt 1.599.702.089,31 € und bei den nach Nennwerten bilanzierten Kapitalanlagen insgesamt 160.888.592,27 €. 68.879,80 – 1.558.913,00 3.349.768,00 4.908.681,00 1.301.447.288,24 6.120.000,00 24.412.225,85 161.606.901,60 27.188.442,90 - 1.520.774.858,59 1.525.752.419,39 251.418,38 1.936.000,00 2.187.418,38 52.656.733,78 15.000.016,66 602.597,40 23.508.099,41 8.000.000,00 7.200.000,00 106.967.447,25 109.154.865,63 1.529.234.908,47 110.952.045,50

KAPITALANLAGEN NACH ANLAGEART B. Kapitalanlagen I. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich Bauten auf fremden Grundstücken II. Kapitalanlagen in verbundenen Unternehmen und Beteiligungen 1. Beteiligungen Beteiligungen Personengesellschaften Summe B. II. III. Sonstige Kapitalanlagen 1. Aktien, Anteile oder Aktien an Investmentvermögen und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 2. Inhaberschuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 3. Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenschuldforderungen 4. Sonstige Ausleihungen a) Namensschuldverschreibungen b) Schuldscheinforderungen und Darlehen 5. Einlagen bei Kreditinstituten Summe B. III. Insgesamt Insgesamt bestehen (vor etwaiger Saldierung mit stil- len Reserven) in den Beteiligungen stille Lasten in Höhe von 1.856.737 €, bei den Namensschuldverschreibungen 3.929.627 €, bei den Schuldscheinforderungen und Dar- lehen 329.615 €, bei den Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenschuldforderungen 1.005.210 € und bei den Inha- berschuldverschreibungen 734.400 €. Die Buchwerte und korrespondierenden Zeitwerte der jeweiligen Kapitalanlagen mit stillen Lasten betragen bei Beteiligungen (RS 76 GmbH & Co. KG) 5.285.768 € bzw. 3.429.031 €, bei den Inhaberschuldverschreibungen 6.120.000 € bzw. 5.385.600 €, bei den Namensschuldver- schreibungen 76.507.947 € bzw. 72.578.319 €, bei den Schuldscheinforderungen und Darlehen 17.520.263 € bzw. 17.190.648 €, bei den Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenschuldforderungen 24.369.545 € bzw. 23.364.335 €. Die Wertminderungen der vorbezeichneten Kapitalanla- gen sind nur von vorübergehender Dauer und entfallen spätestens mit der Neubebauung des in der RS 76 GmbH & Co. KG gehaltenen Grundstücks. Bei den verzinslichen Anlagen sind diese auf die gestiegenen Marktzinsen zu- rückzuführen, die keinen Einfluss auf die Rückzahlungs- wahrscheinlichkeit der Anleihen nehmen und insofern kein Ausfallrisiko begründen.

JAHRESABSCHLUSS ◼ 66 | 67 Bilanzwerte Geschäftsjahr Euro Zeitwerte Geschäftsjahr Euro Stille Reserven / stille Lasten (-) Geschäftsjahr absolut Euro 68.879,80 43.300.000,00 43.231.120,20 7.096.099,38 7.096.099,38 1.344.666.732,51 21.120.016,66 24.369.545,42 155.007.946,57 34.602.357,52 7.200.000,00 1.586.966.598,68 1.594.131.577,86 5.239.362,11 5.239.362,11 1.471.520.898,54 21.385.488,74 23.364.335,36 153.688.592,27 34.892.004,56 7.200.000,00 1.712.051.319,47 1.760.590.681,58 -1.856.737,27 -1.856.737,27 126.854.166,03 265.472,08 -1.005.210,06 -1.319.354,30 289.647,04 0,00 125.084.720,79 166.459.103,72 Bei den Namensschuldverschreibungen, den Schuld- scheinforderungen und Darlehen sowie den Inhaber- schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren sind in den Zeitwerten und somit in den stillen Reserven / stillen Lasten abgegrenzte Zinsen ent- halten, die bereits im aktiven Rechnungsabgrenzungs- posten erfasst wurden. Die abgegrenzten Zinsen betragen bei den Namens- schuldverschreibungen 2.197.701 €, bei den Schuld- scheinforderungen und Darlehen 429.205 € und bei den Inhaberschuldverschreibungen 146.500 €.

Erläuterungen zur Bilanz AKTIVA A B Zu A. Immaterielle Vermögensgegenstände Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten Es handelt sich um Nutzungsrechte und gekaufte Software, zum Teil in Miteigentum mit anderen Versor- gungseinrichtungen der Bayerischen Versorgungskammer. Zudem wurde Software für das im April 2020 pro- duktiv gegangene Mitglieder-Portal nachaktiviert, das seitdem kontinuierlich weiterentwickelt wurde. Zu B. Kapitalanlagen Eine Übersicht über die Entwicklung der Kapitalanlagen befindet sich auf Seite 66/67. B.I. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken Der Grundbesitz umfasst zum Bilanzstichtag ein bebautes Grundstück in München, Speyerer Straße 9–17. B.II. Anteile an Kapitalanlagen in verbundenen Unternehmen und Beteiligungen 1. Beteiligungen Der Bayerische Versorgungsverband ist zusammen mit den anderen Versorgungseinrichtungen der Bayeri- schen Versorgungskammer mit einem Anteil von 1,6 % an der Grundstücksgesellschaft RS 76 GmbH & Co. KG mit Sitz in München beteiligt. Gemäß dem vorläufigen Jahresabschluss zum 31. Dezember 2023 liegt das Eigenkapital der Gesellschaft bei 330,3 Mio. € Euro und das Geschäftsergebnis bei 1,5 Mio. € (Gewinn). Im Jahr 2022 wurde von der Universal Investmentgesellschaft mbH die Universal-Investment BVK Kapital- verwaltungsgesellschaft mbH (UBK) gegründet, die indirekte Kapitalanlagen der Versorgungseinrichtungen der Bayerischen Versorgungskammer verwalten soll. Um eine strategische und robuste Geschäftsbeziehung sicherzustellen, haben sich sechs Versorgungseinrichtungen der Bayerischen Versorgungskammer (Baye- rischer Versorgungsverband, Bayerische Ärzteversorgung, Bayerische Architektenversorgung, Bayerische Rechtsanwalts- und Steuerberaterversorgung, Bayerische Ingenieurversorgung-Bau mit Psychotherapeu- tenversorgung) in einem Gesamtumfang von 25,1 % der Anteile an der UBK beteiligt (Beteiligungsverhältnis des Bayerischen Versorgungsverbands 8,4 %). Für die verbleibenden 74,9 % der Anteile an der UBK, die von der Universal-Investmentgesellschaft mbH gehalten werden, wurden dem Bayerischen Versorgungsverband und anderen gesetzlich durch die Bayerische Versorgungskammer vertretenen Versorgungseinrichtungen eine Kaufoption (Optionslaufzeit zehn Jahre mit Verlängerungsoption um weitere zehn Jahre) eingeräumt. B.III. Sonstige Kapitalanlagen 1. Aktien, Anteile oder Aktien an Investmentvermögen und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere Buchwert Mio. € Marktwert Stille Reserven Ausschüttungen Mio. € Mio. € Mio. € Versorgungswerk-Masterfonds Bayerischer Versorgungsverband 1.344,7 1.471,5 126,9 41,7 Das Ziel der Fonds ist der Aufbau eines für den Bayerischen Versorgungsverband optimierten Portfolios in Anlehnung an die Ergebnisse der aktuellen strategischen Kapitalanlageplanung. Hierfür stehen für alle Versor- gungseinrichtungen der Bayerischen Versorgungskammer die gleichen Zielfonds zur Verfügung, die die Seg- mente Aktien, Renten, gemischte Mandate (teilweise derivat gesteuert) und auch Immobilienfonds abdecken.

JAHRESABSCHLUSS ◼ Darüber hinaus wurde das Anlageuniversum um alternative Investments erweitert; weitere Zielfonds decken die Themen Hedgefonds, Private Equity, Timber und Infrastruktur ab. Ebenso werden Genussscheine und Renten dem Portfolio beigemischt. Beschränkungen in der Möglichkeit der täglichen Rückgabe bestehen nicht. 2. Inhaberschuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere Die Inhaberschuldverschreibungen sind dazu bestimmt, dauernd dem Geschäftsbetrieb zu dienen und sollen bis zum Laufzeitende gehalten werden. Im Geschäftsjahr 2023 wurden acht festverzinsliche und drei variabel verzinsliche Wertpapiere ausländischer Emittenten in Höhe von 15,0 Mio. € (Vorjahr: 6,1 Mio. € ) erworben. 3. Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenschuldforderungen Bei einer bestehenden Finanzierung (Werre-Park) wurden 12,9 T€ planmäßig getilgt. Es befinden sich derzeit 21 (Vorjahr: 19) Hypotheken- und Grundschuldforderungen in Höhe von insgesamt 24,4 Mio. € (Vorjahr: 24,4 Mio. €) im Bestand des Bayerischen Versorgungsverbands. Die Erhöhung der Anzahl gegenüber dem Vorjahr ist auf neue Beleihungswertgutachten und angepasste Vertragsdetails zurückzuführen. In diesem Zusammenhang wurden keine neuen Hypothekendarlehen ausgereicht. 4. Sonstige Ausleihungen Hierunter fallen Namensschuldverschreibungen von inländischen öffentlich-rechtlichen Geld- und Kreditin- stituten (21,0 Mio. €), inländischen privatrechtlichen Geld- und Kreditinstituten (24,3 Mio. €) und ausländi- schen Geld- und Kreditinstituten (98,4 Mio. €), von privatrechtlichen Unternehmen ( 11,3 Mio. €). Außerdem enthält diese Position Darlehen an den Bund, die Länder und andere Körperschaften des öffentlichen Rechts (20,1 Mio. €), Darlehen an öffentliche Geld- und Kreditinstitute (3,0 Mio. €) Darlehen an privatrechtliche Un- ternehmen (6,5 Mio. €), Darlehen an inländische privatrechtliche Geld- und Kreditinstitute (3,0 Mio. €) und ausländische Schuldscheindarlehen (2,0 Mio. €). 5. Einlagen bei Kreditinstituten Zum Ende des Geschäftsjahres 2023 wurde ein Termingeld (7,2 Mio. €) gehalten. C Zu C. Forderungen C.I. Forderungen aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um Forderungen aus Umlagen (11,7 Mio. €) und Forderungen aus Versorgungslastanteilen (27,9 Mio. €). C.II. Sonstige Forderungen Dieser Posten enthält im Wesentlichen Forderungen aus Haus- und Grundbesitz (0,5 Mio. €) sowie Forde- rungen an den Cash-Pool der Bayerischen Versorgungskammer (3,6 Mio. €). D Zu D. Sonstige Vermögensgegenstände D.I. Sachanlagen und Vorräte Der Posten enthält auch die in Miteigentum mit anderen Versorgungseinrichtungen der Bayerischen Ver- sorgungskammer stehende Betriebs- und Geschäftsausstattung des Bayerischen Versorgungsverbands. D.III. Andere Vermögensgegenstände Der ausgewiesene Betrag setzt sich im Wesentlichen aus vorverauslagten Umlagen in Höhe von 51,0 Mio. €, die zu einem späteren Zeitpunkt zur Verrechnung mit Umlagen zur Verfügung stehen (vgl. § 21 Abs. 5 der Satzung), und aus Vorauszahlungen von Versorgungsbezügen (50,0 Mio. €) sowie Beamten- und Versorgungs- bezügen für Beamte und ehemalige Beamte der Bayerischen Versorgungskammer (136,5 T€) zusammen. 68 | 69

E PASSIVA A Zu E. Rechnungsabgrenzungsposten E.I. Abgegrenzte Zinsen und Mieten Der ausgewiesene Betrag beinhaltet ausschließlich Zinsforderungen, die anteilig abgegrenzt wurden und im folgenden Geschäftsjahr zur Zahlung fällig werden. E.II. Sonstige Rechnungsabgrenzungsposten In diesem Posten ist im Wesentlichen der Agio-Bestand aus Namensschuldverschreibungen (145,0 T€, Vor- jahr: 228,4 T€) enthalten. Zudem ist in diesem Posten ein Betrag von 155,6 T€ (Vorjahr: 165,9 T€) enthalten, der sich im Wesentlichen aus der Aufteilung der Bestände der gemeinsamen Dienste der Bayerischen Ver- sorgungskammer ergibt. Zu A. Eigenkapital A. I. Gewinnrücklagen 1. Satzungsmäßige Rücklage Der Bayerische Versorgungsverband bildet gemäß § 9 Abs. 3 der Satzung eine Rücklage, die insbesondere der Sicherstellung für die rechtzeitige Erfüllung der Versorgungsansprüche dient. I. Gewinnrücklagen: Satzungsmäßige Rücklage 92,6 31.12.2023 Mio. € 31.12.2022 Mio. € 90,2 Veränderung Mio. € 2,4 Im Berichtsjahr wurden der satzungsmäßigen Rücklage 2,4 Mio. € zugeführt. B Zu B. Versicherungstechnische Rückstellungen Im Geschäftsjahr 2023 erhöhten sich die versicherungstechnischen Rückstellungen um 81,0 Mio. € auf 1.550,7 Mio. €. I. Deckungsrückstellung II. Rückstellungen für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle III. Versorgungsrücklage Insgesamt Rundungsdifferenzen können enthalten sein. 2023 Mio. € 1.384,3 51,8 114,6 1.550,7 2022 Mio. € 1.291,0 51,4 127,3 1.469,7 Veränderung Mio. € 93,3 0,4 -12,7 81,0

JAHRESABSCHLUSS ◼ B.I. Deckungsrückstellung I.a) Schwankungsrückstellung Die Schwankungsrückstellung gemäß § 9 Abs. 4 der Satzung dient zur Vermeidung größerer Veränderungen des Umlagesatzes. Im Geschäftsjahr 2023 wurden der Schwankungsrückstellung 80,9 Mio. € zugeführt. Außerdem wurde im Berichtsjahr in Anlehnung an den Art. 18 Abs. 1 BayVersRücklG ein Betrag in Höhe von 12,7 Mio. € aus der Auflösung der Versorgungsrücklage zugeführt. I.b) Rückstellung für außergewöhnliche Belastungen Im Geschäftsjahr 2023 wurden 0,4 Mio. € aus der Rückstellung für außergewöhnliche Belastungen nach einem pauschalierten Verfahren der entsprechenden Einzelfälle gemäß der Beschlussfassung der Verwal- tungsratssitzung vom 25. November 1987 und 7. Juli 1992 ertragswirksam aufgelöst. B.II. Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle II.a) Rückstellungen für noch nicht angeforderte Versorgungslastanteile Für noch nicht angeforderte Versorgungslastanteile, welche von Seiten des Bayerischen Versorgungsver- bands an andere Dienstherren ausgezahlt werden müssen, wurde im Geschäftsjahr 2023 eine Rückstellung in Höhe von 51,8 Mio. € gebildet (Vorjahr: 51,4 Mio. €). B.III. Versorgungsrücklage Die Versorgungsrücklage (§ 9 Abs. 5 i. V. m. § 23 a der Satzung) wurde für alle beim Bayerischen Versor- gungsverband gemeldeten Bediensteten und Versorgungsempfänger gebildet. Sie dient zur Sicherstellung der Versorgungsleistungen. Seit dem Geschäftsjahr 2018 wird in Anlehnung an den Art. 18 Abs. 1 BayVersRücklG die Versorgungsrück- lage in einem Zeitraum von 15 Jahren jährlich um 12,7 Mio. € aufgelöst und der allgemeinen Schwankungs- rückstellung zugeführt. C Zu C. Andere Rückstellungen C.I. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Die Rückstellungen werden für aktive und ehemalige Beamtinnen und Beamte sowie deren Hinterbliebene aufgrund beamtenrechtlicher Vorschriften gebildet. Der Unterschiedsbetrag zwischen den Wertansätzen bei der Berechnung mit durchschnittlichem siebenjährigen und zehnjährigen Zinssatz beträgt 222.361 €. Im Berichtsjahr wurden 0,1 Mio. € zugeführt, sodass sich die Rückstellungen auf 18,7 Mio. € erhöhten. 70 | 71

C.II. Sonstige Rückstellungen Jahresabschlusskosten Urlaubsverpflichtungen Beihilfe Aufbewahrung Geschäftsunterlagen Altersteilzeit Überstunden / Gleitzeit Versicherungsaufsichtsgebühren Sonstige übrige Rückstellungen Insgesamt Rundungsdifferenzen können enthalten sein. Zu D. Andere Verbindlichkeiten 31.12.2023 31.12.2022 Veränderung in T€ 118 325 2.603 25 3 182 2 187 3.445 T€ 111 292 2.719 21 6 156 2 99 3.406 T€ 7 33 -116 3 -3 26 0 88 39 D.I. Verbindlichkeiten aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft gegenüber Versicherungsnehmerinnen und Versicherungsnehmern Die Verbindlichkeiten beruhen im Wesentlichen auf dem Abgleich zwischen Umlagevorauszahlungen und tatsächlichen Umlagen sowie auf Einnahmen zur Minderung künftiger Umlagebelastungen sowie den durch- laufenden Posten der Versicherungstechnik. D.II. Sonstige Verbindlichkeiten Im Wesentlichen handelt es sich hierbei um Verbindlichkeiten für die Auszahlung der Versorgungsbezüge für Servicemitglieder im Januar 2024 (12,7 Mio. €) und um Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (1,4 Mio. €). Die Veränderungen zum Vorjahr sind stichtagsbedingt. Zu E. Rechnungsabgrenzungsposten Dieser Posten enthält ausschließlich kapitalisierte Abfindungsbeträge aus Regressen (7,5 T€). D E

JAHRESABSCHLUSS ◼ 1 2 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung I. Versicherungstechnische Rechnung Zu I.1. Umlagen und Beiträge Umlagen (inkl. nachentrichteter Beiträge) Altersausgleichszahlungen und sonstige Zahlungen Insgesamt Rundungsdifferenzen können enthalten sein. 2023 T€ 615.585 0 615.585 2022 T€ 596.280 183 596.463 Die höheren Einnahmen beruhen im Wesentlichen auf der Erhöhung der Aktivbezüge um +3,2 % zum 1. Dezember 2023. Zu I.2. Erträge aus Kapitalanlagen a) Erträge aus Beteiligungen b) Erträge aus anderen Kapitalanlagen ba) Erträge aus Grundstücken bb) aus anderen Kapitalanlagen aus Namensschuldverschreibungen, Schuldscheinforderungen, Hypotheken- forderungen und Darlehen aus Wertpapieren und Anteilen aus Fest- und Termingeldern Summe bb) c) Gewinne aus dem Abgang von Kapitalanlagen Insgesamt Rundungsdifferenzen können enthalten sein. 2023 T€ 12 1.289 5.214 41.868 217 47.299 1.063 49.663 2022 T€ 5 1.241 4.885 38.718 108 43.710 1.343 46.299 72 | 73

3 4 Die Erträge aus Beteiligungen resultieren aus der Gewinnausschüttung der UBK GmbH, an welcher der Bay- erische Versorgungsverband seit dem Geschäftsjahr 2022 eine Beteiligung besitzt. Die Erträge aus anderen Kapitalanlagen sind im Berichtsjahr um insgesamt 3.589 T€ gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Darüber hin- aus wurden im Jahr 2023 Anteile am Master-Dachfonds verkauft. Im Zusammenhang mit dieser Veräußerung entstand ein Gewinn aus dem Abgang von Kapitalanlagen in Höhe von 1.063 T€. Zu I.3. Sonstige versicherungstechnische Erträge Neben den Verwaltungskostenbeiträgen der Servicemitglieder für die Auszahlung ihrer Versorgungsbezüge (628,7 T€) sind in dieser Position Zinsen aus nacherhobenen Umlagen (164,8 T€) und sonstige Erträge (16,4 T€) enthalten. Zu I.4. Aufwendungen für Versorgungsfälle Zahlungen für Versorgungsfälle Versorgungsleistungen nach § 27 d. S. Erträge aus überzahlten Versorgungsbezügen Einnahmen aus Regressen Eheversorgungsausgleich Heilbehandlungsaufwendungen Ersatzleistungen für Unfallausgleich Vergütungen nach § 42 d. S. z. Art. 131 GG Erstattungsleistungen nach § 33 d. S. (Saldo) Differenzfälle von Versicherungsleistungen Ausgleich der Erstattungsleistungen in Beteiligungs- fällen der Servicemitglieder und der Servicefälle (Saldo) Rentennachversicherungsbeiträge Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen für außerordentliche Belastungen Aufwendungen für die Regulierung von Versorgungsfällen Insgesamt Rundungsdifferenzen können enthalten sein. 2023 T€ 571.177 0 -54 7.258 384 14 1 -2.598 -3 -2.108 1.185 -355 8.120 583.022 2022 T€ 550.673 0 -30 7.880 272 15 0 -13.738 -5 -2.707 757 -381 6.327 549.063

JAHRESABSCHLUSS ◼ 5 6 7 Zu I.5. Veränderung der übrigen versicherungstechnischen Rückstellungen Diese Position enthält die Zuführung zur Schwankungsrückstellung (80,9 Mio. €) sowie Erträge aus der Auf- lösung von Rückstellungen für noch nicht angeforderte Versorgungslastanteile (-6,4 Mio. €). Zu I.6. Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb Dieser Aufwandsposten stellt einen Teil der gesamten persönlichen und sächlichen Verwaltungskosten dar. Weitere Verwaltungskosten sind in den GuV-Posten 4 als Regulierungsaufwendungen, Posten 7a als Aufwen- dungen für die Verwaltung der Kapitalanlagen und Posten 2 der nichtversicherungstechnischen Rechnung als sonstige Aufwendungen enthalten. Zu I.7. Aufwendungen für Kapitalanlagen Neben den Instandhaltungs- und Betriebskosten für den Haus- und Grundbesitz (618,5 T€) sind in dieser Position auch die Kosten für die Verwaltung der Kapitalanlagen mit einem Betrag von 561,3 T€ enthalten. 74 | 75

II. Nichtversicherungstechnische Rechnung 1 2 Zu II.1. Sonstige Erträge Als größere Beträge sind hier enthalten: Verwaltungskostenbeiträge für die Auszahlung der Versor gungs- bezüge für die Leistungsempfänger der Bayerischen Versorgungskammer (111,0 T€), erstattete Ver- waltungskosten für die EDV-Zusammenarbeit mit dem Kommunalen Versorgungsverband Thüringen (295,3 T€), die Erstattung für geleistete Aufwendungen für die Bayerische Tierseuchenkasse (116,4 T€), Erträge aus der Auflösung von nichtversicherungstechnischen Rückstellungen (527,6 T€), Zinserträge aus dem laufenden Cash-Pooling (3.394,0 T€) sowie sonstige Erträge (40,7 T€). Zu II.2. Sonstige Aufwendungen Kosten des Jahresabschlusses Zinsen und ähnliche Aufwendungen Pensions- und Beihilfeaufwendungen Zuführung zu nichtversicherungstechnischen Rückstellungen Aufwandsentschädigungen für Mitglieder des Verwaltungsrats Beratungskosten Versicherungsaufsichtsgebühren Sitzungskosten Kammerrat Sonstige Insgesamt Rundungsdifferenzen können enthalten sein. 2023 T€ 19 387 703 67 12 392 20 1 3 541 2.145 2022 T€ 18 363 687 85 12 321 21 2 3 441 1.953

JAHRESABSCHLUSS ◼ 6 7 10 Zu II.6. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Es handelt sich um Kapitalertragsteuer und Solidaritätszuschlag aus der Gewinnausschüttung im Zusam- menhang mit der Beteiligung an der UBK GmbH. Zu II.7. Sonstige Steuern Hierbei handelt es sich um die Grundsteuer für den Haus- und Grundbesitz des Bayerischen Versorgungs- verbands. Zu II.10. Einstellung in Gewinnrücklagen Der Jahresüberschuss in Höhe von 2,4 Mio. € wurde vollständig in die satzungsmäßige Rücklage eingestellt. Die satzungsmäßige Rücklage gemäß § 9 Abs. 3 der Satzung dient der Sicherstellung der rechtzeitigen Er- bringung der satzungsmäßigen Leistungen. Sie soll der Höhe nach zwei durchschnittlichen Monatsausga- ben der satzungsmäßigen Leistungen und der Bestreitung der Verwaltungskosten des vorangegangenen Geschäftsjahres entsprechen. 76 | 77

Sonstige Angaben Persönliche Aufwendungen 1. Löhne und Gehälter 2. Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung 3. Aufwendungen für Altersversorgung Insgesamt 2023 T€ 6.820 1.151 486 8.457 2022 T€ 6.367 1.055 970 8.392 Bezüge der Organe Die Organe des Bayerischen Versorgungsverbands sind auf Seite 80 ff. aufgeführt. Die Vergütung der Mitglieder des Vorstands der Baye- rischen Versorgungskammer richtet sich nach Dienst- verträgen in Anlehnung an das Bayerische Beamten- besoldungsrecht. Die Versorgungsbezüge der früheren Vorstandsmitglieder entsprechen den Regelungen des Bayerischen Beamtenversorgungsgesetzes. Die Mitglie- der des Verwaltungsrats sind ehrenamtlich tätig (siehe dazu Punkt II.2 „Sonstige Aufwendungen“ auf Seite 76). Versorgungskammer tätigen Beschäftigten Arbeitneh- merinnen und Arbeitnehmer aller von der Bayerischen Versorgungskammer verwalteten Versorgungseinrich- tungen. Die beamteten Mitarbeiterinnen und Mitarbei- ter sind Beamtinnen und Beamte des Freistaats Bayern. Die für den Bayerischen Versorgungsverband anzugeben- de durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mit- arbeiter berücksichtigt zum einen die ausschließlich ihr zu- rechenbaren Beschäftigten und zum anderen den aus der Kostenverteilung rechnerisch abgeleiteten Anteil der für mehrere Versorgungseinrichtungen tätigen Beschäftigten. Mitarbeiterkennzahlen Die Geschäftsführung der Bayerischen Versorgungskam- mer erfolgt gemäß Art. 6 Abs. 2 Satz 1 VersoG im orga- nisatorischen, sächlichen und personellen Verwaltungs- verbund. Dementsprechend sind die bei der Bayerischen Beschäftigte mit Vergütung Die Kennzahl wurde unter Berücksichtigung der aufgrund von Altersteilzeitvereinbarungen freigestellten Mitarbei- terinnen und Mitarbeiter im Durchschnitt der Quartals- stichtage ermittelt. Beschäftigte (Beamtinnen und Beamte sowie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer) davon befristet Beschäftigte davon Teilzeitbeschäftigte 2023 111 3 36 2022 106 4 33

JAHRESABSCHLUSS ◼ Beschäftigte nach Kapazität Die Basis für die Berechnung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach Kapazität sind 40 Arbeitsstunden pro Woche. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach Kapazität 2023 98 2022 94 Honorar der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Das von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft für das Geschäftsjahr 2023 berechnete Gesamthonorar für die Abschlussprüfungsleistungen (18.537,49 €) und sonstige Leistungen G.I.G. (Gemeinsam.IT.Gestalten; 1.361,75 €) beträgt 19.899,24 €. vestiert werden konnte, bestehen für den Bayerischen Versorgungsverband per 31. Dezember 2023 noch offe- ne Kapitalzusagen in Höhe von rund 1,0 Mio. €. Zudem wurden die Anlagebedingungen geändert. Neben eini- gen redaktionellen Änderungen wurden Änderungen zur Stärkung des Investmentgraderatings vorgenommen. Sonstige finanzielle Verpflichtungen Der Bayerische Versorgungsverband hat im Zuge der Umsetzung seiner langfristigen Immobilienstrategie entsprechende Kapitalzusagen zugunsten der diesbezüg- lich aufgelegten Fonds bei der Kapitalverwaltungsgesell- schaft Universal abgegeben. Die Steuerung der Invest- ments und die Inanspruchnahme aus diesen Kapitalzu- sagen erfolgt durch die Kapitalverwaltungsgesellschaft stets in enger Abstimmung mit dem Bayerischen Versor- gungsverband, vertreten durch die Bayerische Versor- gungskammer, im Rahmen der zulässigen Quoten und unter Berücksichtigung der Liquiditätssituation des Bay- erischen Versorgungsverbands. Im Zuge der Zeichnung des Produkts PAREC I u. II in 2020 bzw. 2021 wurden für die gesamte Bayerische Versor- gungskammer insgesamt 600 Mio. € an Kapitalzusagen für Immobilienfinanzierungsprojekte abgegeben. Nach- dem nun fast das gesamte zugesagte Kapital bereits in- Der Bayerische Versorgungsverband und andere gesetz- lich durch die Bayerische Versorgungskammer vertrete- nen Versorgungseinrichtungen haben erstrangig besi- cherte Realkredite zur Finanzierung von drei Objekten an die SIGNA Gruppe ausgegeben. Bis zum Ende des ersten Quartals 2024 wurden sämtliche ausstehende Zinsforde- rungen aus dem Jahr 2023 bedient. Für das erste Quartal 2024 bestehen keine offenen Zinsforderungen. Der weitere Fortgang der Finanzierungen, die mit Signa getätigt wurden, ist abhängig von den Verkaufsverhand- lungen bei den drei einzelnen Objekten in Berlin, Wien und Innsbruck. Bei der Finanzierung KaDeWe zeichnet sich ein Gesellschafterwechsel ab. Es ist geplant, die Fi- nanzierung mit neuem Darlehensnehmer und mit verbes- serten Konditionen fortzuführen. Für die beiden Objekte in Wien und Innsbruck ist noch keine abschließende Be- wertung möglich. 78 | 79

Organe und Gremien Organe des Bayerischen Versorgungsverbands sind der Verwaltungsrat und die Bayerische Versorgungskammer. Der Verwaltungsrat ist das Beschluss- und Kontrollor- gan des Bayerischen Versorgungsverbands. Er über- wacht die Geschäftsführung und bestimmt die Richt- linien der Versorgungspolitik. Der Verwaltungsrat be- schließt über die Satzung und deren Änderungen, den Umlagesatz, den Lagebericht, den Jahresabschluss ein- schließlich der Entlastung der Geschäftsführung, die Wirtschaftsplanung und die Zugehörigkeit zu Verbänden. Die Versorgungskammer führt die Geschäfte des Bayeri- schen Versorgungsverbands und vertritt ihn gerichtlich und außergerichtlich. Der Verwaltungsrat wählt aus seiner Mitte den Vertreter des Bayerischen Versorgungsverbands im Kammerrat der Bayerischen Versorgungskammer. Der Kammerrat wirkt in gemeinsamen Geschäftsfüh- rungsangelegenheiten der Versorgungsanstalten bera- tend mit. VERWALTUNGSRAT (Amtsperiode 1. Januar 2020 bis 31. Dezember 2024) Mitglieder Stellvertreterinnen und Stellvertreter Bayerischer Städtetag Bernd Buckenhofer – Vorsitzender Geschäftsführendes Vorstandsmitglied Bayerischer Städtetag Dr. Thomas Jung Oberbürgermeister Stadt Fürth Kurt Krömer Erster Bürgermeister Stadt Stein Dieter Kugler Erster Bürgermeister Gemeinde Röhrmoos Andrea Gehler Leitende Rechtsdirektorin Bayerischer Städtetag Jürgen Dupper Oberbürgermeister Stadt Passau Günther Werner Erster Bürgermeister Stadt Haßfurt Frank Pitterlein Erster Bürgermeister Markt Schnaittach

JAHRESABSCHLUSS ◼ VERWALTUNGSRAT (Amtsperiode 1. Januar 2020 bis 31. Dezember 2024) Mitglieder Stellvertreterinnen und Stellvertreter Bayerischer Gemeindetag Hans-Peter Mayer (seit 15. März 2024) Geschäftsführendes Präsidialmitglied Bayerischer Gemeindetag Franz Dirnberger (bis 29. Februar 2024) Geschäftsführendes Präsidialmitglied Bayerischer Gemeindetag 1. stellv. Vorsitzender (bis 29. Februar 2024) Martin Panten (seit 15. März 2024) Erster Bürgermeister Gemeinde Parkstetten Thomas W. Holz (bis 30. Oktober 2023) Erster Bürgermeister Gemeinde Kochel am See Bernd Reisenweber Erster Bürgermeister Gemeinde Ebersdorf b. Coburg Bayerischer Landkreistag Johann Kalb Landrat Landkreis Bamberg Andrea Degl – 2. stellv. Vorsitzende Geschäftsführendes Präsidialmitglied Bayerischer Landkreistag Bayerischer Bezirketag Stefanie Krüger Geschäftsführendes Präsidialmitglied Bayerischer Bezirketag Georg Große Verspohl Direktor Bayerischer Gemeindetag Erich Winkler Erster Bürgermeister Gemeinde Nersingen Matthias Beyer Erster Bürgermeister Gemeinde Köditz Klaus Geiger Verwaltungsdirektor Bayerischer Landkreistag Peter Görlich Direktor Bayerischer Landkreistag Reinhard Grepmair Verwaltungsdirektor Bayerischer Bezirketag 80 | 81

BAYERISCHE VERSORGUNGSKAMMER Vorstand Daniel Just Axel Uttenreuther Ulrich Böger Stefan Müller André Heimrich Christine Draws Vorsitzender des Vorstands und Mitglied des Vorstands (bis 31. Mai 2023) Vorsitzender des Vorstands (ab 1. Juni 2023) und Mitglied des Vorstands Stellv. Vorsitzender des Vorstands und Mitglied des Vorstands (bis 30. September 2023) Stellv. Vorsitzender des Vorstands (ab 1. Oktober 2023) und Mitglied des Vorstands Mitglied des Vorstands Mitglied des Vorstands (ab 1. Juni 2023) Stellv. Mitglied des Vorstands (bis 31. Mai 2023) Dr. Christian Ebersperger Mitglied des Vorstands (ab 1. Oktober 2023) Stellv. Mitglied des Vorstands (bis 30. September 2023) Bereich Kommunales Versorgungswesen Stefan Müller Heiko Ritz Rolf Stirner Björn Mühlstädt Bereichsleiter Abteilungsleiter Abteilungsleiter Abteilungsleiter

KAMMERRAT (Amtsperiode 8. März 2019 bis 7. März 2025) Mitglieder Stellvertreterinnen und Stellvertreter Bayerische Ärzteversorgung Dr. Lothar Wittek – Vorsitzender Dr. Michael Förster Dr. Karl Eckart Bayerische Apothekerversorgung Thomas Benkert Bayerische Architektenversorgung John Höpfner Bayerische Rechtsanwalts- und Steuerberaterversorgung Harald Ochsner – 2. stellv. Vorsitzender Bayerische Ingenieurversorgung-Bau mit Psychotherapeutenversorgung Dr. Werner Weigl Versorgungsanstalt der deutschen Bühnen Tobias Könemann Versorgungsanstalt der deutschen Kulturorchester Rolf Bolwin 1. Dr. Gerald Quitterer 2. Jochen Schnell 1. Dr. Rüdiger Schott 2. Dr. Guido Oster 1. Dr. Gabriele Götz 2. Dr. Sabine Schall 1. Peter Stahl 2. Dr. Günther Hanke (bis 14. September 2023) 2. Manfred Saar (ab 14. September 2023) 3. Dr. Martin Braun (ab 14. September 2023) 1. Hartmut Rüdiger 2. Frank Böhme 1. Robert Fahn 2. Ernst Rabenstein 1. Dr. Frank Rogmann 2. Dr. Nikolaus Melcop 1. Rolf Bolwin (bis 27. Oktober 2023) 1. Claudia Schmitz (ab 27. Oktober 2023) 2. Jürgen Schitthelm 1. Gerald Mertens 2. Michael Irion Versorgungsanstalt der Kaminkehrergesellen mit Pensionskasse des Schornsteinfegerhandwerks David Villmann Bayerischer Versorgungsverband Bernd Buckenhofer – 1. stellv. Vorsitzender 1. Daniel Fürst 2. Norman Wegert 1. Dr. Franz Dirnberger 2. Andrea Degl

JAHRESABSCHLUSS ◼ KAMMERRAT (Amtsperiode 8. März 2019 bis 7. März 2025) Mitglieder Stellvertreterinnen und Stellvertreter Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden Dr. Saskia Lehmann-Horn 1. Josef Hasler (bis 5. Oktober 2023) 1. Andreas Mickisch (ab 5. Oktober 2023) Dr. Markus Sprenger Erich Sczepanski Norbert Flach 2. Franz Stahl 1. Markus Loth 2. Franz Stahl 1. Christof Laux 2. Andreas Wotzka 1. Dr. Brigitte Zach 2. Andreas Wotzka Versorgungswerk des Bayerischen Landtags Karl Freller (bis 30. Oktober 2023) Tobias Reiß (ab 30. Oktober 2023) Thomas Gehring (bis 30. Oktober 2023) Alexander Hold (ab 30. Oktober 2023) Der Vorstand dankt allen mit der Tätigkeit des Bayeri- schen Versorgungsverbands befassten Stellen und Gre- mien für die Unterstützung sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die von ihnen geleistete Arbeit. München, den 4. Juni 2024 Bayerische Versorgungskammer Der Vorstand Axel Uttenreuther Stefan Müller André Heimrich Christine Draws Dr. Christian Ebersperger 84 | 85

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS An den Bayerischen Versorgungsverband, München. Prüfungsurteile Wir haben den Jahresabschluss des Bayerischen Versor- gungsverbands, München, – bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2023 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden – geprüft. Darü- ber hinaus haben wir den Lagebericht des Bayerischen Ver- sorgungsverbands, München, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 geprüft. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse ■ entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen we- sentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften mit Rechtsstand zum 1. Februar 2018, die nach Artikel 12 Abs. 1 des Gesetzes über das öffentliche Versorgungswesen (VersoG) i.V.m. Artikel 20 VersoG i.V.m. § 6 der Verordnung zur Durchführung des Geset- zes über das öffentliche Versorgungswesen (DVVersoG) für den Versorgungsverband anzuwenden sind, und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Versorgungsverbands zum 31. Dezem- ber 2023 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 und ■ vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Versorgungsver- bands. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungs- mäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat. Grundlage für die Prüfungsurteile Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts“ unseres Bestäti- gungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Versorgungsverband unabhängig in Übereinstim- mung mit den deutschen handelsrechtlichen und be- rufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und ge- eignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen. Sonstige Informationen Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informa- tionen verantwortlich. Diese umfassen ■ alle übrigen Teile des Geschäftsberichts

JAHRESABSCHLUSS ◼ ■ aber nicht den Jahresabschluss, nicht die inhaltlich geprüften Lageberichtsangaben und nicht unseren dazugehörigen Bestätigungsvermerk. Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Infor- mationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prü- fungsschlussfolgerung hierzu ab. Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informa- tionen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen ■ wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, zu den inhaltlich geprüften Lageberichtsangaben oder zu unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen auf- weisen oder ■ anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen. Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Auf- stellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für den Versorgungsverband geltenden handelsrechtlichen Vor- schriften mit Rechtsstand zum 1. Februar 2018, die nach Artikel 12 Abs. 1 VersoG i.V.m. Artikel 20 VersoG i.V.m. § 6 DVVersoG für den Versorgungsverband anzuwenden sind, in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grund- sätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissense entsprechendes Bild der Vermögens-, Fi- nanz- und Ertragslage des Versorgungsverbands vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchfüh- rung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von we- sentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist. Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die ge- setzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Versorgungsverbands zur Fortführung der Unter- nehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern ein- schlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür ver- antwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungs- grundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder recht- liche Gegebenheiten entgegenstehen. Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Versorgungsverbands vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetz- lichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Ri- siken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines La- geberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können. 86 | 87

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darü- ber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der La- gebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Versorgungsverbands vermittelt sowie in allen we- sentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestäti- gungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirt- schaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsät- ze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets auf- deckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Hand- lungen oder Irrtümern resultieren und werden als we- sentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adres- saten beeinflussen. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus ■ identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentli- cher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resul- tierende wesentliche falsche Darstellungen nicht auf- gedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtü- mern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollu- sives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können. ■ gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prü- fung des Jahresabschlusses relevanten internen Kon- trollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prü- fungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Syste- me des Versorgungsverbands abzugeben. ■ beurteilen wir die Angemessenheit der von den ge- setzlichen Vertretern angewandten Rechnungsle- gungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben. ■ ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessen- heit des von den gesetzlichen Vertretern angewand- ten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an

JAHRESABSCHLUSS ◼ der Fähigkeit des Versorgungsverbands zur Fortfüh- rung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentli- che Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Be- stätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Versorgungsverband seine Unternehmenstätig- keit nicht mehr fortführen kann. ■ beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jah- resabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Versorgungs- verbands vermittelt. ■ beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Versor- gungsverbands. ■ führen wir Prüfungshandlungen zu den von den ge- setzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientier- ten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausrei- chender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten An- gaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde ge- legten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidba- res Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen. Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwort- lichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungs- feststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im inter- nen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen. München, den 18. Juni 2024 Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Rouven Schmidt Wirtschaftsprüfer Josip Krolo Wirtschaftsprüfer 88 | 89

Bericht des Verwaltungsrats TÄTIGKEIT DES VERWALTUNGSRATS Im Jahr 2023 hielt der Verwaltungsrat des Bayerischen Versorgungsverbands zwei Sitzungen ab. In der außerordentlichen Sitzung am 21. April 2023 stimmte der Verwaltungsrat einer Kapitalerhöhung der RS 76 GmbH & Co. KG zu. Er beschloss, dass der Bayeri- sche Versorgungsverband einen Anteil an dem neu gebil- deten Kapital der Kommanditgesellschaft entsprechend seiner Beteiligungsquote von 1,6 % übernimmt. In der ordentlichen Verwaltungsratssitzung am 20. Juli 2023 stimmte der Verwaltungsrat zudem zu, dass sich der Bayerische Versorgungsverband – im Fall einer Be- stätigung der Steuerunschädlichkeit – auch anteilig an der Komplementär GmbH der RS 76 GmbH & Co. KG be- teiligen soll. Der Verwaltungsrat beschloss des Weiteren eine Sat- zungsänderung zur Umsetzung der satzungsrelevanten Teile des Gesetzes zur Neuausrichtung orts- und famili- enbezogener Besoldungsbestandteile. In der ordentlichen Sitzung nahm der Verwaltungsrat in seiner Funktion als Kontrollorgan den Jahresabschluss und den Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022 sowie den Wirtschaftsplan 2024 zustimmend zur Kenntnis. Der Geschäftsführung wurde einstimmig die Entlastung er- teilt. Der Verwaltungsrat genehmigte die Niederschriften über die ordentliche Sitzung am 21. Juli 2022 und die außeror- dentliche Sitzung am 21. April 2023.

BERICHT DES VERWALTUNGSRATS ◼ BESCHLUSS ÜBER LAGEBERICHT UND JAHRESABSCHLUSS, ENTLASTUNG DER GESCHÄFTSFÜHRUNG Der von der Geschäftsführung aufgestellte Jahresab- schluss und Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Ja- nuar bis 31. Dezember 2023 sind durch die Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk verse- hen worden. Der Verwaltungsrat billigt den Jahresabschluss und den Lagebericht der Geschäftsführung. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt. Der Geschäftsführung wird Entlastung erteilt. München, den 18. Juli 2024 Der Verwaltungsrat Bernd Buckenhofer Vorsitzender des Verwaltungsrats 92 | 93

Das Geschäftsjahr 2023 auf einen Blick Kennzahlen 2023 2022 Veränderung zum Vorjahr Bestandsentwicklung Mitglieder Angemeldete Dienstkräfte Versorgungsfälle Servicefälle Umlage / Beiträge Umlagen Leistungen Versorgungsleistungen (ohne Nachversicherungen und Regulierungsaufwendungen) Verwaltungskosten Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb (Betriebskosten)1 Betriebskostensatz in % 2 Gesamtverwaltungskosten3 Gesamtverwaltungskostensatz in % 4 Kapital Kapitalanlagen Erträge aus Kapitalanlagen Nettoverzinsung in % Rücklagen / Rückstellungen Satzungsmäßige Rücklage Versicherungstechnische Rückstellungen davon: Versorgungsrücklage Rundungsdifferenzen können enthalten sein. Anzahl 1.939 15.997 13.948 3.168 Mio. € 615,6 Mio. € 573,3 Mio. € 7,3 1,2 18,1 2,7 Mio. € 1.594,1 49,7 3,1 Mio. € 92,6 1.550,7 114,6 Anzahl 1.933 15.963 13.789 2.430 Mio. € 596,5 Mio. € 542,0 Mio. € 6,7 1,1 15,5 2,4 Mio. € 1.525,8 46,3 3,1 Mio. € 90,2 1.469,7 127,3 % 0,3 0,2 1,2 15,8 % 3,2 % 5,9 % 8,2 16,9 % 4,5 7,3 % 2,7 5,5 -10,0 1 Dieser Aufwandsposten stellt den Hauptteil der gesamten persönlichen und sächlichen Verwaltungskosten dar. 2 Der Betriebskostensatz spiegelt das Verhältnis der „Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb“ zu den „(verdienten) Beiträgen“ wieder. Er berechnet sich folgendermaßen: Betriebskosten / verdiente Beiträge und Umlagen. 3 In den Gesamtverwaltungskosten sind neben den Betriebskosten weitere Verwaltungskosten, wie Regulierungsaufwendungen, Aufwendungen für die Verwaltung der Kapitalanlagen sowie sonstige Aufwendungen, enthalten. 4 Der Gesamtverwaltungskostensatz berechnet sich folgendermaßen: Gesamtverwaltungskosten / (verdiente Beiträge und Umlagen + Erträge aus Kapitalanlagen).